Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 68

1906 - Leipzig : Dürr
08 Das Zeitalter des Absolutismus hufige Wechsel friedlicher und feindlicher Gesinnungen bei denselben Per-fnen ihn ebenfalls ntigte, feine politische Stellung zu den einzelnen Staaten und Fürsten zu ndern. Da er nach 1679 so fest zu Frankreich hielt und sich grollend von allen gemeinsamen Unternehmungen des Deutschen Reiches gegen die Trkei 1683 abwandte, ist ihm zum Vorwurf gemacht worden, als habe er das deutsch - nationale Wohl auer acht gelassen. Aber er handelte so gegen Kaiser und Reich, weil er in den Friedensschlssen zu Nymwegeu und St. Germain ebenso behandelt worden war. Wie schmachvoll waren doch die Friedensbedingungen fr den Kurfrsten gewesen, der so viel im Kriege gegen die Schweden getan hatte! Er konnte es nicht verschmerzen, was man ihm angetan hatte, und deshalb lie er auch den Kaiser im Stich, als er in Not war. Das ist nicht groß und edel gedacht und gehandelt; aber es ist menschlich und vor allen Dingen ist es aus politischen Grnden zu verstehen und zu ent-schuldigen. Warum sollte der brandenburgische Staat fr das Reich fort-whrend kmpfen, wenn er trotz groer Heldentaten und Siege doch keine Erfolge und keinen Vorteil erhielt ? Kurfürst Friedrich Wilhelm war trotz alledem doch ein echt deutscher Mann. Da er den schdlichen Einflu der auerdeutschen Mchte in den deutschen Lndern erkannte und den hollndischen, englischen, sranzsi-schen Ansprchen im Westen, den schwedischen und polnischen im Norden und Osten entgegentrat, ist ein Beweis dafr, wie er das auslndische Wesen in deutschen Gauen hate, wie tief er die deutschen Mngel empfand, die von den Fremden ausgenutzt wurden. So ist er der einzige Fürst seiner Zeit gewesen, der seine deutschen Pflichten erkannte, der fr Deutsch-lands Ehre gekmpft hat, der in feiner Gesinnung deutsch blieb im alamodischen Jahrhundert sprach und schrieb er deutsch und so in seinem innersten Wesen treu und deutsch war, wenn er zu seinem Kummer auch fter sich deutschen Landesfeinden anschlieen mute. Im Widerstreit der Pflichten gegen feinen Staat und das Deutsche Reich mute ihm sein Volk und sein Land am nchsten stehen. Als deutscher Mann dachte und fhlte er auch echt protestantisch. Wie er ein wahrhaft frommer und deutscher Mann gewesen ist, so hat er echt christliche Duldung in seinem Staate gebt und ist so. indem er seinem Volke religise Freiheit und religisen Frieden sicherte, ein Vorbild fr alle Fürsten geworden.j) i) Der Neffe Gustav Adolfs, der sein junges Heer unter dem alten Protestanten-rufe: Mit Gott!" in die Schlachten fhrt, nimmt die Kirchenpolitik seines Oheims wieder auf. Er zuerst ruft in den Hader der Kirche das erlsende Wort hinein, fordert die allgemeine unbedingte Amnestie fr alle drei Bekenntnisse. Es war das Programm des Westflischen Friedens. Und weit der die Vorschriften dieses Friedensschlusses
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer