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1. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 77

1906 - Leipzig : Dürr
Geschichte des brandenburgisch-preuischen Mittelstaates von 16481740 77 entlassen werden; man suchte auch den Unterhalt des Heeres mglichst auf fremde Kosten und in fremden Quartieren. Mit migen Waffen ruiniert man seine eigenen Lande", sagte einer der Rte des Kurfrsten. Es war deshalb fr jene Zeit etwas ganz Neues, fast Unerhrtes, als der Kurfürst nach Beendigung des schwedisch-polnischen Krieges das Heer nicht entlie, sondern im eigenen Lande behielt. Wie groß mu der Unwille, die Emprung und der Ha der Stnde und insbesondere der Unter-tauen gegen den Herrscher gewesen sein, wenn sie schon die Kriegssteuern fr das Heer unwillig gaben und nun auch im Frieden gezwungen waren, das Heer zu unterhalten! Wie fest mu andererseits Kurfürst Friedrich Wilhelm von der Notwendigkeit eines stehenden Heeres berzeugt gewesen sein, wie willensstark, es gegen alle Schwierigkeiten zu erhalten. Doch sah der Kurfürst klar ein, da die Unterhaltung der Truppen unsicher sei, so-lange er auf die Geldbewilligungen der Stnde angewiesen war. Er hat deshalb dann die Steuerreform durchgefhrt, die eine vollstndige nderung in den Finanzen herbeifhrte und nicht nur die Unterhaltung, sondern auch die Vergrerung des Heeres ermglichte, so da das Heer bei seinem Tode 28000 Mann, darunter 5000 Reiter zhlte. b) Da stehende Heere auch in anderen Territorien errichtet wurden, dazu hat neben dem oben erwhnten Reichstagsabschied und dem Vorbilde des Groen Kurfrsten auch die neue Reichskriegsverfassung beigetragen, die oft beraten und im Jahre 1681 endlich zum Abschlu gebracht worden ist. Nach Reichstagsbeschlu erhielt wieder im Jahre 1681 das Deutsche Reich ein stehendes Heer mit einem vorschriftsmigen Bestand von 40000 Mann, nmlich 28000 Mann Infanterie, 10000 Mann Reiteret und 2000 Mann Dragoner. Dieser Bestand sollte im Kriege und nach Bedrfnis auf Reichstagsbeschlu vergrert werden. Die zu stellenben Mannschaften wrben auf die 10 Reichskreise verteilt und die Kreisbehrben mit der Ausbringung, Einrichtung, Bewaffnung uitb Einbung der Truppen beauftragt. Die grte Schwierigkeit bereitete die Reichskriegsverfassung den groen Reichsstnden wie Knrbranbenburg, Bayern, Sachsen, die verschobenen Kreisen angehrten. Aber sie bernahmen gegen Zahlungen auch die Stellung der Truppen fr kleinere Reichs- und Kreisstnde, die kein eigenes Heer unterhalten konnten und vergrerten nach und nach ihre stehenden Heere, von denen sie dann einen Teil bent Kreisheere zusandten. Die Bedeutung der Reichskriegsverfassung liegt darin, da die Ausbilbung und Entwicklung des deutschen Heerwesens doch nicht Sache des Reichs, sondern der einzelnen Territorien wurde, unter denen Brandenburg-Preuen auf diesem Gebiete das bedeutendste geleistet hat. Von dem Reichsheere, das aus Truppen der verschiedenen Staaten zusammengewrfelt war, konnte natrlich keine groe militrische Ausgabe gelst werden, da
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