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1. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 132

1906 - Leipzig : Dürr
132 Das Zeitalter des Absolutismus abgefhrt, ohne da das Generaldirektorium ihre Hhe erfuhr, und damit dem Finanzminister jede bersicht der die Staatseinknfte entzogen; gegenseitige Eifersucht der hchsten Beamten und Kabinettsregierung waren die Folge. Die Regie beanspruchte ferner sehr hohe Betriebskosten; ein groer Teil der franzsischen Beamten war unredlich; kurz, der König erlebte an all dem wenig Freude und entfremdete sich seinem Volke. Auch die Kaffeeregie, durch die Friedrich das bermige Coffee-trinken" abschaffen und die Leute an die schlichte Biersuppe gewhnen wollte, war insonderheit wegen der Schnffelei und Riecherei der Regie-beamten in hchstem Grade unvolkstmlich und auch unwirksam. Be-deutsamer war das Tabaksmonopol, das dem Staate gute Einnahmen (bis 1 Million Taler) brachte und den Tabaksbau hob. So mute der König in der Bedrngnis seines knappen Haushaltes zu fiskalischen Knsten seine Zuflucht nehmen, aber eben doch nur zur Verteidigung und Untersttzung seines Volkes. Ich bin nie weder geizig noch reich gewesen und habe folglich auch nicht viel eigenes Vermgen, worber ich disponieren kann. Ich habe die Einknfte des Staates immer als die Bundeslade betrachtet, die keine unheilige Hand berhren durfte. Ich habe die ffentlichen Ein-knfte nie zu meinem besonderen Nutzen verwendet. Meine Ausgaben haben nie in einem Jahre 220000 Taler berstiegen. Auch lt mir meine Staatsverwaltung ein ruhiges Gewissen, und ich scheue mich nicht, ffentlich Rechenschaft davon abzulegen" (Testament). 3. Wirtschaftliche Entwicklung. Die politische Entwicklung Preuens zur Gromacht war allem anderen vorangeeilt; die finanzielle Leistungsfhigkeit des doch immerhin armen Landes mute aufs hchste angespannt werden; so mute dann auch die Wirtschaftspolitik knstlich so gefrdert werden, da sie den Bedrfnissen der staatlichen Machtpolitik entsprach. Alle Zweige der Staatsleitung stehen miteinander im innigen Zusammenhange. Die Finanzen, die Politik, das Kriegswesen sind untrennbar; es gengt nicht, da eins dieser Glieder gut verwaltet werde, sie mssen es alle sein. Sie mssen in gradgesteckter Flucht, Stirn an Stirn gelenkt werden wie die Rosse vor dem Wagen der olympischen Spiele, die mit gleicher Wucht und gleicher Schnelle die vorbezeichnete Bahn durchmaen, den Wagen zum Ziele trugen und ihrem Fhrer den Sieg gewannen." Unter diesem Gesichtspunkte ist Friedrichs groartige wirtschaftliche Frsorge, ist die in den Bahnen des Merkantilsystems sich vollziehende Pflege des Gewerbes und des Handels im Zusammenhange zu begreifen. Alle lebendigen Krfte des Innern werden entfaltet; Preußen
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