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1. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 136

1906 - Leipzig : Dürr
136 Das Zeitalter des Absolutismus es war ein groes handelspolitisches Ereignis, ein moralischer Sieg Preuens in Deutschland, als bcts im Aahre 1752 ausgesandte erste Schiff der Gesellschaft, König von Preußen" getauft, nach sechzehn Monaten mit reicher Labung an Tee, Porzellan, Rohseide und Seiben-ftoff, selbst chinesischen Waren zurckkehrte, die bei einem im Beisein der Kaufleute von Hamburg, Bremen, Frankfurt a. Main und Hollanb ab-gehaltenen Verkauf 440000 Taler einbrachte. Zur Untersttzung des Handels wurden die Knigliche Bank und die Seehandlungsgesellschaft ge-schaffen, Handelsvertrge abgeschlossen, durch die er von Frankreich die Ermigung des hohen Tonnengeldes und die Einfuhr pommerscher Hlzer, von Spanien die Einfuhr schlesischer Leinwanb ermglichte, whrenb der vielberufeue Hanbelsvertrag mit Amerika (1785), fo sehr er ein Zeichen der schnell zugreifenden Entschlossenheit des Knigs war, wenig Bedeutung fr den Aufschwung des preuischen Hanbels hatte. So tritt uns ber-all eine geschlossene wirtschaftliche Orbnung entgegen, in der ein Rab ins anbere greift, eine Manahme mit der anbereit zusammenhngt. d) Diese allumfafseube Frsorge des Staates fr Handel und Gewerbe erwies sich berhaupt als eine zweischneibige Waffe, die im gleichen Schwnge hier Schutz und Segen brachte, bort tiefe Wunben schlug." So schbigte z. B. das Verbot der Wollausfuhr den Landwirt in feiner Schafzucht; die hohen Zlle, die namentlich auch der Durch-gangsverkehr zu tragen hatte, legten manchen einheimischen Handelszweig lahm. Der Staat endlich sorgte fr alles; er beaufsichtigte und frderte, regte an und grndete neu; von ihm ging Werden und Wachsen im Ge-werbe, in Landwirtschaft und Handel aus. So erstickte unter diesem gewi segensreichen Einflu der frische frohe Unternehmungsgeist im Brger-stand; die freie, ungebundene Kraft ward gelhmt, und auch hier jener alles Heil von der Staatshilfe erwartenbe Geist des Stumpfsinns und der Gleichgltigkeit befrbert, der dann 1806 feinen klassischen Ausbruck fand in dem Worte: Ruhe ist die erste Brgerpflicht!" 4. Verwaltung und Justizreform. a) Auch bei Friedrich Ii. trgt die Staatsverwaltung den Charakter straffster, strengster Vereinheitlichung. Er hat an dem festen Gefge des preuischen Beamtenstaates nur das gendert, da er dem Generaldirektorium zwei neue Minister (fr den Handel und das Kriegswesen) einfgte; im brigen hat er mit der gleichen Unermdlichkeit wie sein Vater beanf-sichtigt und alle Teile des Reiches bereist, ein Schrecken aller, die nicht bis ins kleinste ihre Pflicht getan, hat sich durch Aktenberge hindurch-gearbeitet, um dann in kristallklaren, immer den Kern treffenden, oft fo schneidig scharfen und groben Randbemerkungen feinen Entscheid zu treffen.
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