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1. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 146

1906 - Leipzig : Dürr
146 Das Zeitalter des Absolutismus bndnis beider Mchte, das seine Spitze gegen Preußen richtete, ward abgeschlossen. Wohl gelang es der Staatskunst Friedrichs im Jahre 1749 noch einmal, einem Angriffskrieg gegen Schweden und Preußen vorzn-beugen; doch deuteten alle Wetterzeichen auf Sturm hin. Die Weltpolitik ward beherrscht durch den alten Gegensatzzwischen Frankreich und England; es handelte sich zwischen diesen beiden Mchten nicht nur um die Vorherrschaft in Amerika, sondern auch um die Seeherrschaft. Das mit Friedrich noch bis 1756 verbndete Frankreich, viel zu kraftlos geleitet, machte wenig Anstalten, sich fr den groen Weltkampf zu rsten. Schon sandte England seine Flotte nach Amerika; schon hielt Georg im Parlament deutliche Kriegsreden, und noch nicht hatte der franzsische Herrscher mit seinem Verbndeten darber beraten, wie und ob man Hannover, die einzige Stelle, an der England auf dem Festlande angreifbar war, besetzen sollte. Friedrich blieb in peinlicher Ungewiheit, während schon die englischen Staatsmnner eifrig ttig waren, mit Rußland sich zu vereinen. Dieser 1755 abgeschlossene Vertrag richtete sich natrlich gegen den Verbndeten Frankreichs, den nchsten Nachbaren Hannovers, den Feind der Kaiserin Elisabeth und ihres Kanzlers Be-stnshew. Als Friedrich von diesem Bndnis Kenntnis erhielt, beschlo er, von Frankreich immer noch hingehalten, sich England zu nhern und in seiner vllig isolierten Lage zu versuchen, durch einen Vertrag mit dem Inselstaat zugleich sich gegen das mit England verbndete Rußland den Rcken zu decken. England, dem alles an der Sicherung Hannovers lag, kam ihm auf halbem Wege entgegen, und so wurde im Januar 1756 die berhmte Konvention von Westminster abgeschlossen, nach der die Verbndeten jeder fremden Macht den Ein- und Durchmarsch von Truppen in Deutschland zu verwehren sich verpflichteten. Weder England noch Preußen dachten daran, infolge dieses Vertrages ihr Verhltnis zu Rußland bzw. Frankreich irgendwie umzugestalten, und doch, welch ein ge-waltiger Wandel ging mit einemmal in der ganzen Weltlage vor sich! Der seit den Tagen Heinrichs Iv. bestehende Zwist zwischen fter-reich und Frankreich ward begraben: angelockt durch arglistige Versprechungen des feinen und gewandten Kaunitz, durch jesuitisch-ppstliche Knste be-strkt, unter dem Eindruck der Schmeichelbriefe Maria Theresias der Reinen an die Bnhlerin Ludwigs Xv., die von Friedrich so arg be-spttelte Marquise von Pompadour, reichten sich die Allerchristlichste und die Apostolische Majestt die Hnde, um im Bunde mit Rußland den Ketzer zu verderben und sein Land zu zerteilen. Was schon im Werden war, beschleunigte die Nachricht von dem Abschlu der Westmiusterkouvention: Frankreich, gereizt, da sein Verbndeter es wagen wollte, franzsische-Truppen am Einmarsch in Deutschland zu hindern, unterzeichnete den Ver-
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