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1. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 183

1906 - Leipzig : Dürr
Die Ursachen, der Verlauf und die Folgen der franzsischen Revolution 183 haltenden Bestandteil gestrkt htten; Tatkraft und Entschlossenheit end-lich, die jeden Ausbruch pbelhafter Zgellostgkeit weise zu verhindern oder mit Gewalt zu unterdrcken verstanden htte. 3. Die Dolgen er franmschen Revolution. a) Nach zehnjhriger Anarchie fiel der franzsische Staat in die Hnde Napoleon Bonapartes (1799 Staatsstreich), der ihm zwar innere Ruhe wiedergab, ihn aber sofort zu einer kriegerischen und opferschweren Welteroberungspolitik mibrauchte. Unter seinem eisernen Zepter zerging die politische Freiheit; alle Macht in dem straff zentralisierten Staate vereinte sich in dem Herrscher, der zuzeiten ein viel willkrlicheres Regi-ment fhrte als die Bourbonen. Und doch welch gewaltige Umwlzung! Der Lehnsstaat mit seinen be-vorrechteten Stnden war dahin, brgerliche Gleichheit aller Staatsange-hrigen, gleiche Besteuerung, Freiheit des Gewerbes, des Glaubens er-rungen. Aus den Wirren ging, allmhlich immer krftiger und selbstbe-wuter, der brgerliche Mittelstand als Grundlage des Staates und der Gesellschaft hervor, einer Gefellschaft, in der die Arbeit geschtzt und der einzelne nicht nach dem beurteilt wird, was er von Geburt ist, sondern nach dem, was er aus sich macht. b) Es war einst in den Tagen des Bastillesturms wie ein Rausch von Begeisterung durch Deutschland gegangen. Htt' ich tausend Stimmen, ich feierte Galliens Freiheit" jubelte der greisende Klopstock, und Goethe fate die Empfindungen der ge-bildeten deutschen Welt treffend zusammen: Denn wer leugnet es wohl, da hoch sich das Herz ihm erhoben, Ihm die freiere Brust mit reineren Pulsen geschlagen, Als sich der erste Glanz der neuen Sonne heranhob, Als man hrte vom Rechte der Menschen, das allen gemein sei, Von der begeisternden Freiheit und von der lblichen Gleichheit! Damals hoffte jeder, sich selbst zu leben; es schien sich Aufzulsen das Band, das viele Lnder umstrickte, Das der Miggang und der Eigennutz in der Hand hielt." Doch von dieser idealen Begeisterung bis zum ernchternden Unwillen war nicht weit. Bald berhrte die Revolution Deutschland selbst und ver-wickelte es in schier unabsehbare Kriege. Aus ihnen aber ging ein neues Deutschland hervor: durch die Skularisationen im Reichs-depntationshauptschlu und die Landverteilungen des Wiener Kongresses ward dem klerikalen Charakter des Reiches ein Ende gemacht, wurden die lebensfhigen Staatengebilde neu gekrftigt und die kleineren geistlichen,
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