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1. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 186

1906 - Leipzig : Dürr
186 Das Zeitalter der franzsischen Revolution und Napoleons und mit dem Ausbruch der Revolution nach Korsika zurckkehrte; hatte doch Napoleon selbst einen Brief an sein Heldenideal geschrieben, in dem die Worte standen: Ich ward geboren, als das Vaterland verendete. Dreiigtausend Franzosen, auf unsere Kste hingespieen, den Thron der Freiheit mit Strmen von Blut besudelnd, das war der gehssige An-blick, den meine ersten Blicke trafen." Diesen Ha der Kindheit, der vllig unbegrndet war, da sein Vater viele Vorteile von den neuen Herrschern erlangt hatte, strkte und nhrte Napoleon als Schler der Kriegsschule in Brienne (von 177983), wo er eine besondere Vergnstigung eine knigliche Freistelle erhielt, und auf der Militrschule zu Paris (178385), in der er, durch knigliches Patent als Cadet-gentil-homme aufgenommen, als Artillerist ausgebildet wurde. Am 2. September 1785 trat er als Sekondeleutnant in das Artillerieregiment La Fere zu Valence ein. Nicht der franzsischen Sprache mchtig, war er ein Fremdling unter feinen Mitschlern, die ihn als Angehrigen einer unter-worfenen Nation ansahen. So stand er einsam in den Jahren der Kind-Heit da, und nach der Arbeit waren Lesen und Trumen feine Abwechslung. Unvertrglich, trotzig und verschlossen brachte er seine Schuljahre hin, und da er nicht in seine Heimat reisen durfte, malte er sie sich in seiner Phan-tasie viel schner aus. In Mathematik und Geschichte berragte er schnell seine Kameraden, wie er sie auch in seiner allgemeinen Bildung, im Umfang des Wissens und in der Belesenheit bertraf. Seiner politischen Anschauung nach war er begeisterter Republikaner und hielt auch in Paris und als Leutnant an dieser berzeugung fest. Die Schwermut und Melancholie, die sich zum Lebensberdru und zu Selbstmordgedanken steigerten, hatte er im Regiment und in der Garnison nach und nach ab-gestreift. Aber immer noch fhlte er sich als Korse, nicht als Franzose, und begrte den Ausbruch der Revolution in der freudigen Hoffnung, da nun fr feine geliebte Heimat die Zeit der Freiheit gekommen fei. Schon 1786 war er nach langer Zeit nach Korsika gekommen; 1789 eilte er dorthin, um an der Volkserhebung der Insel mitzuwirken. Die Verlngerung des Urlaubs wurde bei der damaligen Unordnung in der Heeresverwaltung leicht erreicht, ja, eine eigenmchtige Urlaubsberschreitung hatte schlielich keine Strafen oder Nachteile zur Folge. Napoleon wurde August 1792 trotz seines langen Fernbleibens vom Regiment zum Kapitn befrdert. In jener Zeit ging die groe Umwandlung in dem korsischen Patrioten vor sich, in der er sich nicht nur von seiner Heimat losmachte, sondern auch seine politische berzeugung nderte. Er hatte 1792 eine Stelle in der Nationalgarde von Korsika erhalten. Da zerfiel Paoli, der Korsika eine Selbstverwaltung geben wollte, mit dem Konvent, dessen Zugestndnisse ihm nicht gengten. Anders Napoleon und die Korsen!
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