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1. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 380

1906 - Leipzig : Dürr
380 Das Neunzehnte Jahrhundert haben wir auch eine Entwicklung, und es ist menschlicher Forschung ge-Jungen, fr diese Entwicklung Gesetze aufzustellen. Gibt es auch in der geschichtlichen Entwicklung Gesetze, ist sie also der Natur-Wissenschaft gleichzusetzen? 3. Endlich hat tiefe Entwicklung irgenb ein Ziel, ist in ihr ein Fortschritt wahrnehmbar ober bewegt sie sich ohne bestimmtes Prinzip im Kreise? Damit ergeben sich fr uns brei Fragen, die fr den Begriff Gefchichtsauffaffung grundlegend sind, die Fragen 1. nach den Faktoren, 2. nach den Gesetzen, 3. nach dem Ziel der geschichtlichen Entwicklung. Ii. 1. Die Faktoren der geschichtlichen Entwicklung. a) Die physischen Faktoren. 1. Die gypter wanderten aus Sden ein in das Tal des Nils. Hier fanden sie den durch ber-schwemmungen gebildeten fruchtbaren Boden. Die gleiche Fruchtbarkeit konnten sie durch Kanle auch anderen Teilen des Landes geben; ebenso versprachen die Sumpfgegenden, trocken gelegt, guten Boden. Damit ber-nahm der Nil den grten Teil der lndlichen Arbeit. Nur Aussaat und Ernte war Aufgabe der Bewohner. So weist der Nil das gyptische Volk hin auf den Ackerbau, auf dem dann die Anfnge kulturellen und staatlichen Lebens beruhen. Dieser Ackerbau mit seinem Einerlei, seiner Gleich-frmigkeit, das Mhselige, aber abgesehen von den ursprnglichen Kanalbauten nicht ins Groe Gehenbe der eigenen Arbeit lie die Tatkraft erschlaffen. Die gypter sinb kein Volk der Initiative, des kriege-rifchen Sinnes; eigensinnig halten sie am guten Alten fest. So schenkt der Nil dem Volke sein physisches und auch sein politisches Dasein; so er-klrt sich aus den ueren Natureinflssen ein groer Teil der gyptischen Entwicklung. 2. hnliches lt sich von Griechenlanb sagen. In ein Land reich an Schnheiten verschiebender Art kamen die Griechen gezogen. Den heiter blauen Himmel, immergrne Zypressen, schlanke lbume, wilde Fels-Partien, die klare Luft, das unendliche Meer mit seinen ebenmig wogen-den Wellen, feinen weien Segeln all diese Schnheit trank der Grieche in sich, nahm sie auf, verarbeitete, kombinierte sie, gestaltete sie um, und so ward das griechische Volk zu einem Volk der Knstler. 3. Derartige Erwgungen lassen sich in noch erweitertem Umfange geltend machen: Afrikas Gluthitze bewirkte die Erschlaffung Karthagos; das palstinensische Klima lie die Kreuzfahrer ermatten und dem Sinnen-taumel dahinfallen. Noch heute redet man von Tropenkoller. Athen, Korinth, mit gutem Hinterland, gnstig am Meere gelegen, durch eine Jnselbrcke mit Kleinasien verbunden, entwickelten sich zu groen Handels-
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