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1. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 390

1906 - Leipzig : Dürr
390 Das Neunzehnte Jahrhundert und fr die gegnerische Ansicht noch die Geschichte der griechischen Staaten in ihrem Zerfall bis zur makedonischen Herrschaftsperiode geltend gemacht werden knnte, so drfte trotzdem klar sein, da es unmglich ist nach-zuweisen, da auf jede Revolution eine Militrdespotie folgen mu, eben-sowenig, wie man aus dem Vorhandensein wirtschaftlicher und sozialer Nte sofort auf die Entstehung einer Revolution schlieen darf, wie viele unserer heutigen Scharfmacher" und Sozialdemokratentter. In dem Sinne lt sich aus der Weltgeschichte nichts lernen, da in ihr fr be-stimmte Flle sichere Rezepte anzutreffen wren. Gleiche Situationen kehren in der Weltgeschichte nicht wieder." Die einzelnen physischen (Hungersnot, Miernte) und kulturellen (Armut, Steuerdruck) Faktoren werden erst wirksam, wie schon oben hervorgehoben, durch das Mittel der psychischen Kausalitt. Sie mssen erst in das menschliche Bewutsein auf-genommen, gewissermaen gebrochen werden, und wie sie dann wirken, das vorauszusehen ist der wissenschaftlichen Forschung unmglich, da der Grad der Reizbarkeit bei den einzelnen und daher auch bei einer Menge nicht allgemein bestimmbar ist. c) Bernheim fhrt noch ein anderes Beispiel an: Die statistische Wissenschaft glaubt ein konstantes Verhltnis zwischen den Lebensmittel-preisen und der Zahl der Eheschlieungen aufgefunden zu haben, und meint, dies Verhltnis als geschichtliches Gesetz festzulegen. Aber auch hier zeigt es sich, da das Ausschlaggebende nicht die Lebensmittel sind, sondern der hhere oder geringere Grad der Bestimmbarkeit der Individuen in ihrem Heiratsentschlu, einem Entschlu, der sich in seinen Motiven zusammensetzt aus der Intensitt des Ehebedrfnisses, der vernunftmig oder standesmig gewohnten Rcksicht auf die Lage der zuknftigen Familie u. s. f. Diese Motive sind innerhalb einer gegebenen Gesellschaft in einer gegebenen Zeit durch Volkscharakter, Erziehung, soziale Anschauung und die kulturelle Gesamtanlage bestimmt; das sog. statistische Gesetz ist nichts anderes, als der in Zahlen fixierte Ausdruck fr diese Tatsachen. Er erklrt dieselben in keiner Weise. Er besagt ja nur: wenn sich innerhalb der Gesellschaft die Lebensmittelpreise in bestimmter Weise ndern, so ndert sich die Frequenz der Ehen in bestimmter Weise. Welches die magebenden Faktoren dieses Resultates sind, vermag das sog. Gesetz nicht zu sagen." (Bernheim.) x) L) Welche Ausgeburten sich dabei ergeben, erzhlt gleichfalls Bernheim, indem er Aufstze von E. Sasse in der Zeitschrift vom Fels zum Meer beleuchtet. Nach diesem sind die Aufwallungen der verschiedenen organischen und unorganischen Ttigkeiten im Vlkerleben, in Kriegen, Erfindungen und Seuchen als Symptome gesteigerter Regsam-feit zurckzufhren auf die infolge der periodischen Aufwallung der Sonne variierenden
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