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1. Für die 3. Klasse - S. 72

1911 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
72 Die Gegenreformation in Deutschland. Auch sonst war das Reich in Ost und West von beutegierigen Feinden bedroht. Der Kaiser sah wohl ein, da es durch Religionsstreitigkeiten nur noch mehr geschwcht werden wrde, und suchte zwischen den Be-^is6?-7en' fentttnissen zu vermitteln. Bei seinem Sohne Maximilian Ii. (1564 76), der die gleichen Schwierigkeiten hatte, beobachtete man eine solche Hinneigung zum Protestantismus, da man eine Zeitlang mit seinem bertritt rechnete. Das mute die weitere Ausbreitung der-Reformation frdern. In der Tat waren jetzt die meisten nord-deutschen Fürsten evangelisch, zahlreiche geistliche Gebiete waren trotz des Geistlichen Vorbehalts unbehelligt zur neuen Lehre bergetreten. Selbst in den habsburgischen Landen, in sterreich und Bhmen drang sie unaufhaltsam vor. Man schtzte die Anhnger des neuen Glaubens um 1570 auf 9/io der ganzen Nation. zwtschen^Luthe- Freilich war der Protestantismus durch innre Streitig-3 Kawwiste? ^e*ten Zerrissen, während z. B. Kurbrandenburg und Kursachsen lutherisch waren, trat die Kurpfalz auf die Seite des Kalvinismus. Beide Bekennt-nisse bekmpften sich hartnckig, und oft sah der Lutherische in dem Kalvinisten einen rgern Feind als in dem Katholiken. Das mute dem Gegner, der die verlornen Gebiete dem alten Glauben zurck-Zugewinnen suchte, die Arbeit erleichtern. Schon hatte man damit be-<g1eiutten.er 9onnen- Der Jesuitenorden hatte in Cln, Wien, Mnchen, Jngol-stadt, Prag und andern Orten seine Kollegien errichtet und suchte die schwankende Bevlkerung dem alten Glauben zu erhalten. Bald gab es auch regierende Fürsten, die aus seinen Schulen hervorgegangen waren; so schon der neue Kaiser selbst, der in Spanien erzogne 1576-1612. Rudolf Ii. (1576 1612). Freilich war er selbst dem Kampfe abgeneigt. Um so eifriger und unduldsamer zeigten sich aber zwei katholische Fürsten, die in dem Jesuitenkollegium zu Ingolstadt ihre Erziehung genossen hatten, Rudolfs Vetter Ferdinand von Steiermark und Maximilian von Bayern. Mit rohester Gewalt rotteten sie den Protestantismus in ihren Landen aus. Jener verstieg sich sogar zu dem Ausspruch, er wolle lieber der eine Wste, als der ein Land voller Ketzer herrschen. 101 Verschrfung der Gegenstze: Union und Liga. Der jlich-klevische Erbfolgestreit. In der protestantischen Reichsstadt $0i607rt Donauwrth war eine katholische Prozession vom Pbel gestrt und auseinander getrieben worden. Auf eine Beschwerde hin verhngte der Kaiser der die Stadt die Reichsacht, mit deren Vollstreckung er wider-rechtlich Maximilian von Bayern beauftragte. Dieser verleibte sie 1607 seinem Gebiete ein und rottete den Protestantismus aus. Darauf-hin schlssen die sddeutschen Protestanten, die sich bedroht fhlten, unter Fhrung Friedrichs Iv. von der Pfalz 1608 ein Schutzbndnis, die Union 1608. Union. Dagegen begrndete eine Reihe von katholischen Fürsten unter Liga 1609. Fhrung Maximilians von Bayern 1609 die Liga.
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