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1. Für die 3. Klasse - S. 73

1911 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der 30jhrige Krieg 161848. 73 Fast wre es schon im nchsten Jahre zum offnen Ausbruch des ^ atf).nel)e, Krieges gekommen. Der Herzog von Jlich, Kleve, Berg, zugleichrbfoiqeftrett Graf von Mark und Ravensberg war kinderlos gestorben. Das 1609~14-nchste Anrecht auf das Erbe hatte der Schwiegersohn der ltern Schwester Johann Sigismund von Brandenburg und der Sohn der jngern Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg. Beide waren Protestanten. Da sie nicht einig werden konnten, so traf der Kaiser, getrieben von der katholisch-jesuitischen Partei, die das wertvolle Gebiet nicht in die Hnde des Protestantismus fallen lassen wollte, Anstalten, es in eigene Verwaltung zu nehmen. Jetzt einigten sich die Erben und suchten Schutz bei der Union. Auf die Seite des Kaisers aber trat die Liga. Schon jetzt schien Deutschland der Schauplatz eines europischen Krieges werden zu sollen. Denn Spanien drohte von den Niederlanden aus zugunsten des Kaisers einzugreifen, wogegen sich Frankreich, der alte Feind der Habsburger, fr die Union einsetzte. Die Ermordung des franzsischen Knigs Heinrichs Iv. (1610) verhinderte^Ankrelch^" damals den Ausbruch des Krieges. Vier Jahre spter wurde ein Ver- +1610-trag geschlossen, nach welchem Wolfgang Wilhelm, der katholisch ge-worden rvctt, Jlich und Berg, Johann Sigismund, der das refor-mierte Bekenntnis angenommen hatte, Kleve, Mark und Ravensberg erhielt. Der 30 jhrige Krieg 1618 48. 102 Ursachen des Krieges. Kaiser Rudolf Ii. hatte den protestantischen Bhmen durch den Majesttsbrief (1609) Religions- ^0j6rief freiheit gewhren mssen. Matthias, der seinem Bruder 1612 als Matthias Kaiser folgte, hatte sie besttigt. Nichtsdestoweniger war in Braunau eine protestantische Kirche niedergerissen, in Klostergrab eine solche ge-schlssen worden. Die bhmischen Stnde sahen darin eine Verletzung des Majesttsbriefes, und als ihre Beschwerde vom Kaiser schroff ab-gewiesen wurde, versammelten sie sich in Prag, eilten auf den Hradfchin (Schlo) und warfen die beiden kaiserlichen Statthalter, gegen die sich ihre Wut richtete, sowie ihren Geheimschreiber aus dem Fenster hinaus. Das war der Anfang des offnen Aufruhrs. Die Bhmen setzten eine selbstndige Regierung ein und rsteten ein Heer aus, dessen Fhrung Graf Matthias Thurn bernahm. Die kaiserlichen Truppen vermochten nichts auszurichten, der Aufstand griff vielmehr nach Schlesien, Mhren und sterreich hinber. Da starb Kaiser Matthias, und nun wurde der protestantenseindliche Ferdinand von Steiermark zum Kaiser gewhlt (1619 37). Die Bhmen aber erklrten ihn ihrer Krone fr verlustig und machten an seiner Stelle den 23 jhrigen, leichtlebigen Friedrich V. von der Pfalz zu ihrem König. So brach der lange gefrchtete Krieg aus, der Krieg, der durch die Teilnahme fast aller euro-pischen Nationen zu einem schrecklichen Weltkriege werden sollte.
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