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1. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zur Gegenwart - S. 34

1913 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
34 und Heerfhrer des ganzen Volkes, als letzte Zuflucht der Bedrngten, als oberster Schirmherr der Kirche. 3. Einfall der Ungarn. Im fnften Jahre feiner Regierung fielen die Ungarn in Thringen und Sachsen ein. Sie stammten wie die Hunnen, denen sie an Sitten und Gebruchen hnlich waren, aus Asien und hatten das Tiefland der Donau und Thei in Besitz genommen. Man nannte sie Ugrer, d. h. Fremdlinge, daher der Name Ungarn. Sie selbst nannten sich Magyaren (madjaren). Auf kleinen Pferden kamen sie in Scharen nach Deutschland. Wo sie hinkamen, raubten und plnderten sie. Eingescherte Hfe, Weiler und Flecken bezeichneten ihren Weg. Frauen und Mdchen fhrten sie ge-fangen mit sich fort. Gefangene banden sie nicht felten an die Schweife ihrer Pferde und schleiften sie' unter schrecklichen Qualen zu Tode. Heinrich ver-mochte diesen wilden Scharen nicht zu widerstehen. Er zog sich in die Burg Werla bei Goslar zurck. Dorthin brachten eines Tages seine Leute einen gefangenen Ungarnhuptling. Diefen gab er nicht eher heraus, bis ihm die Ungarn einen neunjhrigen Waffenstillstand bewilligt hatten. Whrend dieser Zeit mute ihnen Heinrich alljhrlich einen Tribut entrichten. 4. Heinrick ruftet ficb zum Kampfe gegen die Ungarn. Die Zeit des Waffenstillstandes benutzte Heinrich, um sein Volk zum eutscheidenden Kampfe mit den Ungarn vorzubereiten, indem er zum Schutze der Bevlkerung feste Pltze anlegte und sich ein Reiterheer schuf, das den Ungarn im Felde entgegentreten konnte. Damals wohnten die Deutschen noch auf Hfen oder in offenen Drfern. Keine Mauer, kein Wall bot Schutz gegen den berfall der Feinde. Das sollte jetzt anders werden. Um den Bewohnern des flachen Landes eine Zufluchtssttte vor den feindlichen Scharen zu schaffen, lie Heinrich in Thringen und Sachsen Burgen anlegen und vorhandene Ortschaften und Klster mit Grben und Mauern umgeben. Dorthin sollten sich die Landleute zur Zeit der Gefahr flchten. Da aber die an das freie Leben auf dem Lande gewhnten Deutschen nicht gern in ummauerten Orten wohnten, so lie Heinrich durch das Los bestimmen, wer ein Brger werden sollte. Jeder nennte Mann mute in die Burg ziehen. Die andern aber sollten den Acker bestellen und den dritten Teil der Ernte in die festen Pltze bringen, damit es dort im Kriegs-fall nicht an Nahrung fehlte. Der König verlieh diesen Burgen manche Vorrechte. Dort wurden knftig die Mrkte und die Gerichtstage abgehalten. In der Nhe dieser Burgen siedelten sich spter noch andere Leute an, und so entstanden nach und nach Städte wie Quedlinburg, Goslar, Meien n. a. Nicht mit Unrecht wird daher Heinrich auch der Stdtebauer genannt. Heinrich benutzte aber die Zeit des Waffenstillstandes auch zur Ver-besserung des Heerwesens. Zunchst wurde der Heerbann erneuert. Aber er setzte sich aus schlecht bewaffneten Bauernscharen (meist Fuvolk) zusammen, und nur langsam bewegte sich das Heer von Ort zu Ort. Heinrich vermochte daher nur sehr wenig gegen die Ungarn auszurichten, die auf ihren schnellen Pferden bald hier, bald dort erschienen. Zum Kampf mit den Ungarn war ihm ein Reiterheer unentbehrlich. Er fchuf es sich, indem er seine waffengebten
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