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1. Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zur Gegenwart - S. 100

1913 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
100 5. Die Bilderftrmer. Als Luther auf der Wartburg weilte, suchte sein Freund und Amtsgenosse Karlstadt in Wittenberg die Lehre der Wieder-tnfer zu verbreiten und gewann bald groen Anhang. (Die Wiedertufer lehrten, man drfe keine Kinder, sondern nur Erwachsene taufen. Wer in ihre Gemeinde aufgenommen werden wollte, mute, auch wenn er schon getauft war, sich noch einmal taufen lassen. Daher der Name Wiedertufer".) Mit zahlreichen Brgern und Studenten drang Karlstadt einst während des Gottes-dienstes in die Schlokirche, nahm den Priestern die Mebcher fort und trieb sie aus der Kirche. Sodann rissen die Eingedrungenen die Heiligenbilder von den Wnden und zerstrten Altre, Beichtsthle und Kruzifixe. Als Luther dies hrte, eilte er nach Wittenberg und predigte acht Tage laug so eindringlich gegen Karlstadt und seine Anhnger, da diese die Stadt verlassen muten. 52. Ausbreitung er Reformation, 1. Ausbreitung der Reformation. Karl V. war ein eifriger An-Hnger der katholischen Kirche. Schon auf dem Reichstag zu Worms hatte er den deutschen Fürsten erklrt, da er entschlossen sei, alle seine Reiche, Freunde, Leib und Leben dahin zu verwenden, da dem deutschen Volk die katholische Religion erhalten werde. Da er aber mit Franz I. von Frankreich langwierige Kriege zu führen hatte, konnte er sich wenig um die deutschen Angelegenheiten kmmern. Die Freunde der neuen Lehre setzten es deshalb auf dem Reichstag zu Speyer (1526) durch, da jedem Reichsstand gestattet wurde, sich in kirchlichen Angelegenheiten so zu verhalten, wie er es gegen Gott und kaiserliche Majestt zu verantworten sich getraue." Die Folge dieses Beschlusses war, da die Lehre Luthers immer weitere Verbreitung fand. An manchen Orten, wo Priester und Volk einig waren, begann man mit der Neuordnung der kirchlichen Verhltnisse. Die Fürsten lieen es entweder stillschweigend geschehen oder gaben wohl selbst die Anregung dazu. Nach und nach wurde die neue Lehre in Hessen, Kursachsen und andern nord-deutschen Lndern eingefhrt, während in sterreich und Bayern die Anhnger der neuen Lehre nicht geduldet wurden. Auch in Dnemark, Norwegen und Schweden fand die Reformation Eingang. 2. neue Kircbenordnung. Luther entwarf fr das Kurfrstentum Sachsen eine Kirchenordnung, die den andern protestantischen Staaten bald als Muster diente. Danach wurden die Klster aufgehoben. Den Priestern gestattete man, sich zu verheiraten. Die von Luther verdeutschte Bibel bildete die alleinige Richtschnur fr die kirchliche Lehre. An die Stelle der Messe trat das Abendmahl in beiderlei Gestalt, und der Gottesdienst wurde in deutscher Sprache gehalten; auch unterblieb die Verehrung und Anrufung der Heiligen. Die Gemeinde sang bei dem Gottesdienst geistliche Lieder. 3. Grndung von Volhsfcbulen. Vor Luther hatte man nur Kloster* und Domschulen, in denen hauptschlich die Geistlichen fr ihren Stand ans-
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