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1. Angewandte Geschichte - S. 11

1910 - Leipzig : Dieterich
Die Freiheit hat die Griechen groß gemacht. 11 das Gesetz, das sie viel mehr frchten, als dich deine Leute. Sie tun, was jenes befiehlt; es befiehlt aber immer dasselbe, vor keiner Menschenzahl in der Schlacht zu fliehen, sondern auf dem Posten zu bleiben und entweder zu siegen oder zu fallen." Als der persische Statthalter Hydarnes die Spartaner Sperthias und Bults zu berreden suchte, sich dem Perserknig zu unterwerfen, und ihnen unermelichen Lohn versprach, antworteten sie: Sklave zu sein verstehst du; aber die Freiheit hast du nicht geschmeckt und weit nicht, ob sie s ist oder nicht. Denn wenn du sie geschmeckt httest, so wrdest du uns raten, nicht mit Lanzen, sondern mit Streitxten fr sie zu kmpfen." Und als sie in Susa nach persischer Sitte sich vor dem Groknig niederwerfen und die Erde kssen sollten, da weigerten sie sich und sagten, sie wrden es nicht tun, selbst wenn sie von ihnen auf den Kopf gestellt wrden; denn weder sei es bei ihnen Brauch, vor einem Menschen niederzufallen und die Erde zu kssen, noch seien sie zu diesem Zwecke gekommen. Spter erkannten die Perser die berlegenheit der Griechen und nahmen sie massenhaft in ihre Dienste, jfenophon lt im Jahre 401 v. Chr. den persischen Knigssohn Kyros folgende Worte zu den Hauptleuten seiner griechi-schcn Sldnerscharen sprechen: Hellenen! Nicht weil es mir an Barbarenleuten fehlte, fhre ich euch als Bundesgenossen mit mir; sondern in dem Glauben, da ihr tchtiger und tapferer seid als viele Barbaren, deshalb habe ich euch dazu genommen. Seid nun wrdig der Freiheit, die ihr besitzt und derentwegen ich euch glcklich preise. Denn wisset wohl, da ich eure Freiheit allen Gtern, die ich besitze, vorziehe, ja noch viel greren Gtern." Noch der groe Philosoph Aristoteles (384322) meint, die Griechen seien zur Freiheit und zum Herrschen, die Barbaren zur Sklaverei und zum Dienen geboren. Eine lngere Errterung der diese Frage schliet er in seiner Politik" I, 2 mit den Worten: Erwiesen ist also der Satz, da es zweierlei Menschen gibt: solche, die von Natur frei, und andere, die von Natur Sklaven sind, bei denen Interesse und Gerechtigkeit diesen Sklavenstand recht-fertigen."1) Zu den Wettkmpfen in Olympia wurden nur freie Griechen zugelassen, auch aus den entferntesten Kolonien, wofern sie nicht durch irgend eine Schuld befleckt waren. Es ist bezeichnend, da die Rmer, als sie die Herren der Welt geworden waren, zu Abkmmlingen der Griechen gemacht wurden; denn sie knnen, sagt Dionys von Halikarna zur Zeit Christi, doch unmglich barbarischen Ur sprungs sein. Auch die bildenden Knstler lieben es, Götter und Giganten, Griechen und Trojaner, Griechen und Perser, Griechen und Gallier einander gegenberzustellen. 1) Hat Aristoteles Unrecht?
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