Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Angewandte Geschichte - S. 321

1910 - Leipzig : Dieterich
Allmhlich wachsendes bergewicht des nationalen Staates 2c. 321 Papst Pius Ii. es wagen, den Grundsatz, da die Konzilien der den Ppsten stnden, fr ketzerisch zu erklären. Und doch war der Sieg des Papsttums kein vollkommener. Gerade im 15. Jahrhundert erstarkten die auswrts strebenden Staaten Frankreich, England, Spanien,') und an ihrer Spitze standen krftige nationale Könige, die nach absoluter Macht strebten. Ihnen gelang es, die ppstlichen Ansprche zurckzuweisen. In Spanien ging der König Ferdinand der Katholische die engste Verbindung ein mit der Kirche, machte sich zum Gromeister der geist-lichen Ritterorden, erneuerte die Inquisition; aber er selber war all-mchtiger Herr dieser Kirche (Konkordat von 1482). In Frankreich schlo ein Reichsgesetz alle Fremden von den Pfrnden aus, sicherte die Bischosswahlen gegen Rom, erschwerte die finanzielle Ausbeutung durch die Kurie und machte der Beschrnkung der beschslichen Gerichts-barkeit durch ppstliche Eingriffe ein Ende. hnlich war es zu Beginn des 16. Jahrhunderts in England. Die bhmischen Hussiten hatten die freie Predigt in der Landessprache durchgesetzt; auch sollten die Geistlichen unter weltlicher Gerichtsbarkeit stehen. Ja, in Italien selbst regte sich berall der nationale Selbstndig-keitsdrang, und es ist sehr bezeichnend, da die damaligen Ppste sich in erster Linie als italienische Fürsten fhlten. Es folgte die Zeit, wo wir vom Nepotismus der Ppste hren; wo die Sittenlofigkeit an der Kurie unter Alexander Vi. den hchsten Grad erreichte; wo andere Ppste der den humanistischen Bestrebungen ihre kirchlichen Ausgaben vergaen; wo wieder andere durch ihre Kriegslust sich auszeichneten. Nur fr das zerrissene Deutschland setzten diese italienischen Papstfrsten ihre universalen Ansprche wieder durch; alle alten Mi-brauche, besonders die finanzielle Ausbeutung, kehrten zurck. Schuld daran war der Kaiser Friedrich Iii., der sich ganz von Enea Silvio, dem spteren Papst Pius Ii., leiten lie; er schlo 1448 mit der Kurie das unglckselige Wiener Konkordat ab. 2. Hcttaiftattce und Humanismus. Die sogenannte Renaissance des 14.16. Jahrhunderts ist eine germanische Tat, auch in Italien; sie ist nicht nur die Wiedergeburt, die Wiederentdeckung des griechischen und rmischen Altertums, sondern viel mehr noch die Wiedergeburt des freien Menschen. Man 1) Vergl. S. 242 ff. Wolf, Angewandte Geschichte. 21
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer