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1. Angewandte Geschichte - S. 338

1910 - Leipzig : Dieterich
338 Staat, Volk und Kirche. Aber allmhlich fhrte die Entwicklung dahin, da man in den katholischen Lndern zur schroffsten Unduldsamkeit zurckkehrte, während in den protestantischen das Prinzip der allgemeinen Glaubensfreiheit mehr und mehr zur Geltung kam: a) Katholische Lnder: In Spanien, Portugal, Italien war vllige Einheit der Kirche; hier kannte man keine Religionsfreiheit. Dagegen hatte man während des 16. Jahrhunderts in Frankreich, sterreich-Ungarn, Baiern und in den deutschen geistlichen Frstentmern den Protestanten groe Zugestndnisse gemacht; saen doch sogar Protestanten in den Domkapiteln. Diese Zugestndnisse wurden im 17. Jahrhundert alle aufgehoben und mit Gewalt die Ein-heit der Kirche durchgefhrt. Die Religionsverfolgungen setzten sich bis weit in das 18. Jahrhundert fort. Dabei zeichneten sich die Habs burgischen Kaiser aus durch ihre groen Gewalttaten gegen die protestantischen Ungarn und durch den unsglichen Glaubensdruck, der auf Schlesien lastete. In Frankreich waren 17021705 die blutigen Verfolgungen der Cami-sards in den Cevennen. Als die protestantische Kurpfalz 1685 einen katholischen Kurfrsten erhielt, begannen dort Unterdrckung und Ver-folgung. Der Erzbischos von Salzburg vertrieb 1731/2 die Protestanten aus seinem Lande; 17 000 Salzburger wurden von dem König Friedrich Wilhelm 1. in Ostpreuen angesiedelt. In Thorn, welches damals zu Posen gehrte, war 1724 das barbarische Blutgericht. ) Protestantische Lnder: In erster Linie ist Holland als eine Sttte der Religionsfreiheit zu nennen. In England waren die Jndependenten, an ihrer Spitze Cromwell (1.6531658 Protektor), bemht, die Glaubensfreiheit durchzufhren. Aber die politischen Verhltnisse fhrten zu neuen Unduldsamkeiten: weil das Parlament die katholisierenden Absichten Karls Ii. und seines Bruders Jakob Ii. durchschaute, setzte es den Toleranzedikten die unduldsame Testakte (1673) entgegen, welche die Bekleidung ffentlicher Amter vom anglikanischen Bekenntnis abhngig machte. Wilhelm Iii. (16891702) suchte, so weit er konnte, Toleranz zu den und durchzusetzen. In der englischen Kolonie Pennsylvanien wurde christliche Duldung die Hauptforderung der 1683 beschlossenen Verfassung. Eine weitherzige Toleranz zeigten vor allem die Hohenzollern, die Kurfrsten von Brandenburg: Als Johann Sigismund vom lutherischen zum reformierten Bekenntnis bergetreten war, machte er
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