1912 -
Hannover-List
: Carl Meyer (Gustav Prior)
- Autor: Tecklenburg, August, Querfurth, H.
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Regionen (OPAC): Hannover
- Inhalt: Zeit: Alte Geschichte, Antike
34 9. Der Peloponnesische Krieg. 431404.
zu gieen. Seife gab es nicht; statt ihrer brauchte man Tonerde. Dann ward als Frhstck Brot und ein Schluck Wein gereicht. Wer kein Handwerk oder kein Handelsgeschft betrieb, ging ins Theater, in die Werksttten der Bildhauer, in die Volksversammlung, war in Aus-schssen ttig, ging in die Barbierstuben oder nach dem Markte, um dort Bekannte zu treffen, oder er widmete sich im Gymnasium den Leibesbungen. Zur Mittagszeit a man ein zweites Frhstck. Nachmittags blieb jeder der groen Hitze wegen zu Hause, nahm dann gegen Sonnenuntergang ein Bad und begab sich zur Hauptmahlzeit. Dabei lagen die Männer so auf einem Ruhebette oder Speisesofa, da sie den rechten Arm frei behielten. Frauen und Kinder saen auf Sthlen. Nicht Messer noch Gabeln gab's. Zerschnitten wurden die Speisen aufgetragen und vor jeden auf einen kleinen Tisch gestellt. Als Lffel brauchte man wohl ausgehhlte Brotstckchen. Brot wurde aus Weizenmehl gebacken. Gern aen die Griechen Gerstenbrei. Wein wurde stets mit Wasser vermischt. Speisten bei besonderen Gelegenheiten nur Männer zusammen, so folgte nach dem Mahle ein Trinkgelage, bei dem Gaukler, Tnzerinnen und Fltenblserinnen die Gste unter-hielten. Alle gewhnlichen Arbeiten wurden durch Sklaven besorgt.
4. Die Frauen. Fr die Erziehung und Ausbildung der Mdchen mute allein das Haus sorgen. Mutter und Wrterinnen lehrten die Mdchen spinnen und weben, sowie die Geschfte des Haus-Halts. Bescheiden senkten sie den Blick zur Erde, wenn sie ausgingen; ehrerbietig antworteten sie jedem Erwachsenen, der sie fragte, und ehr-erbietig schwiegen sie in der Gesellschaft lterer Leute, bis sie gefragt wurden. Die athenischen Frauen waren mehr auf ihr Haus beschrnkt, aber keineswegs gleich den Weibern des Morgenlandes unter Schlo und Riegel gehalten. Nur in Begleitung von Sklavinnen durften Frauen und Mdchen das Haus verlassen, nachts nur in einem Fuhr-werk und mit Fackeln. Bei ffentlichen Kampfspielen zuzuschauen, war nur in Sparta den Frauen und Mdchen erlaubt, Lustspiele im Theater zu besuchen, war berall verboten. Erschienen die Frauen ffentlich, z. V. bei Volksfesten, Opfern und im Schauspiel, so wurde ihnen die hchste Achtung zu teil; in ihrer Gegenwart ein unanstndiges Wort zu sprechen, war strafbar.
1. Vergleiche das griechische Haus und seine Ausstattung mit einem Hause von heule! Worin zeigen sich die Fortschritte? 2. Schliee ans der Kleidung und der Hauseinrichtung der Brger, welche Handwerke es im alten Athen nicht ge-geben haben wird! 3. Die athenischen Sitten beim Essen und unsere! 4. Wie unterschied sich das Leben der Frauen im alten Athen von dem Leben der Frauen und Mdchen in unserer Zeit?
9. Der Peloponnesische Krieg. 431404.
1. Ursache und Veranlassung. Zwischen Sparta und Athen bestand von jeher ein starker Gegensatz. Beide strebten nach der Vorherrschaft. Je mehr Athen an Macht und Ansehen, an Gre und Reichtum wuchs, desto mehr wurde Sparta von Eifersucht erfllt, und es mute einmal in einem Kriege entschieden werden, wer von beiden der erste sein sollte.