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1. Alte Geschichte - S. 87

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
17. Die spteren Kaiser. 87 und wurden von ihrem eigenen Volke ermordet. Nero bertraf alle seine Vorgnger an Frevelmut und Grausamkeit Er wurde der Mrder seines Stiefbruders, semer Mutter, seiner tugendhaften Gemahlin Octavia und seines Lehrers Seneka. Um das seltene Schauspiel eines groen Brandes zu genieen und um die Stadt nachher schner wieder aufbauen zu knnen, lie er Rom anznden (64). Fast die halbe Stadt wurde durch den furchtbaren Brand vernichtet-, um aber den Ver-dacht von sich abzulenken, bezeichnete Nero die Christen, die schon damals in Rom eine kleine Gemeinde bildeten, als die Brandstifter und lie viele von ihnen auf die grausamste Weise martern und hinrichten. Sie wurden in die Arena geschleppt, wo sie von den wilden Bestien zetrissen und gettet wurden, oder man band sie an Pfhle, bestrich sie mit Pech und zndete sie dann an. Nach dem Brande lie Nero die Stadt aufs prchtigste wieder aufbauen und errichtete sich selbst einen groartigen Palast, das Goldene Haus". Endlich brach ein Aufstand gegen Nero aus. In dem Landhause eines Freigelassenen, zu dem er sich geflchtet hatte, fand der Kaiser durch eigene Hand sein Ende. 2. Die guten" Kaiser. Nach Neros Tode stritten sich zunchst drei Kaiser um den Thron und fanden dabei binnen Jahresfrist ihren Untergang. Da rief das rmische Heer, das um diese Zeit die Stadt Jerusalem belagerte, seinen Feld-Herrn Vespasian zum Kaiser ans. Mit ihm begann eine bessere Zeit; denn Vespasian war ettt~et>ler, trefflicher Fürst. Er fhrte während einer friedlichen Regierung groe Bauten aus, vor allem das groe Amphitheater oder Kolosseum, das 87000 Zuschauer fate. Die Fortfhrung des Krieges gegen die Juden berlie er seinem ltesten Sohne Titus. Dieser eroberte die Stad't Jerusalem nach einer Belagerung von vier Monaten im Jahre 70 n. Chr. Die jdische Hauptstadt wurde vollstndig zerstrt. Der prchtige Tempel ging in Flammen auf. Die Juden muten ihre alten Wohnsttten verlassen und wurden unter alle Völker der Erden zerstreut. Titus feierte bei seiner Rckkehr in Rom einen glnzenden Triumphzug; ihm zu Ehren wurde ein groer Triumphbogen, der sogenannte Tiinsbogen, errichtet. Titus, Vespasians Nachfolger, hat nur zwei Jahre lang regiert. Er erhielt vom Senate den ehrenden Beinamen Liebling und Wonne des Menschen-geschlechts." Er betrachtete den Tag als verloren, an dem er niemanden eine Wohltat erwiesen- Whrend seiner Regierung verschttete am 24. August 79 n. Chr. ein furchtbarer Ausbruch des Vesuvs die blhenden Städte Pompeji und Herkulanum. Viele Tausende kamen durch den glhenden Aschenregen um. Erst in neuerer Zeit hat man diese verschtteten Städte teilweise wieder blo-gelegt; sie bieten unserer Zeit ein Bild der griechisch-rmischen Kultur. Auf Titus folgte sein bsartiger Bruder Domitian, der nach fnfzehnjhriger Regierung ermordet wurde. Unter ihm wurde der grte Teil Britanniens erobert Seine hchste Blte erreichte das Rmische Reich unter den Kaisern Nerva, Trajan, Hadrian. Anloninus Pius und Marc Aurel (96 180 n. Shr) 3. Der Verfall des Reiches und das Ende des Westrmische Reiches. Vom dritten Jahrhundert n. Chr. zeigt sich im Rmischen Reiche ein fortschreitender Verfall. Die Soldaten herrschten, indem sie ihre Fhrer zu Kaisern ausriefen, wieder absetzten und ermordeten, wenn sie ihnen miliebig wurden. Meist nur wenige Jahre, oft nur einige Monate saen diese Soldatenkaiser auf dem Throne. Oft herrschten mehrere Kaiser gleichzeitig in den verschiedenen Teilen des Reiches. In unaufhrlichen Brgerkriegen und Thronumwlzungen verzehrte das Rmische Reich seine Krfte; es begann, eine allgemeine Zerrttung der staatlichen Ordnung einzureien. Unter diesen Verhltnissen war es schwer, die Grenzen des Reiches gegen die eben damals von neuem vordringenden Germanen im Westen, und gegen die Perser (Parther) im Osten zu behaupten. In dieser trostlosen Zeit fand das Christentum eine immer grere Verbreitung. Der Glaube an die alten heidnischen Götter hatte seine Kraft verloren; immer grer wurde die Zahl der Christen, vornehmlich unter den Armen und Bedrckten, aber auch unter den vor-nehmeren Stnden. Die grausamsten Verfolgungen konnten es nicht ausrotten. Durch Kaiser Konstantin den Groen endlich erhielt das Christentum Gleichberech-tigung mit der alten Staatsreligion. Durch das berhmte Edikt von Mailand 313 wurde das Christentum dem Heidentum gleichgestellt. Konstantin begnstigte aus politischen Grnden die Christen auf jede Weise, soda sich bald alle Hofleute und Staats-
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