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1. Deutsche Geschichte - S. 39

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
12. Die Vlkerwanderung. 39 b. Alboins Tod. Schon nach wenigen Jahren fand Alboin auf Anstiften seiner eigenen Gemahlin Rosamunde einen gewaltsamen Tod. Rosamunde war die Tochter des von Alboin besiegten und ge-tteten Gepidenknigs Kunimund. Aus dem Schdel des Getteten hatte sich Alboin einen Trinkbecher formen lassen. Einst, bei einem festlichen Mahle, ntigte der König seine Gemahlin, aus diesem Becher, dem Schdel ihres Vaters, zu trinken. Das veranlate sie, Blutrache zu den: sie lie ihren Gemahl ermorden. Das Reich der Lango-barden hat etwa 200 Jahre bestanden. 10. Die Folgen der Wanderung. Die rmischen Provinzen Gallien, Spanien, Britannien, das rmische Germanien sie alle waren von den Germanen erobert, selbst Italien. Aber alle diese germanischen Reiche verfielen wieder; nur England und Deutschland blieben dauernd im germanischen Besitz; in den brigen Gebieten sind aus der Vermischung der Germanen mit der rmischen Bevlkerung die romanischen Völker entstanden: die Portugiesen, Spanier, Italiener, Franzosen, Belgier. Die Vlkerschaften und Stmme, die auf deut-schein Boden geblieben, wurden sehaft und blieben in den Wohnsitzen, die sie heute noch innehaben: die Bojuvarier (Bayern) an der obern Donau, die Alamauuen am Oberrhein, im Elsa und um den Bodensee, die Sueven (Schwaben) im Neckarlande und am Schwarz-Wald, sowie die Franken am Main und am Mittelrhein. Thriuger, Sachsen und Friesen waren nicht aus ihren Wohnsitzen gewichen. Aber das Land stlich der Elbe und Saale war von den Germanen verlassen; in die frei gewordenen Gebiete rckten flavische oder, wie sie von den Deutschen genannt wurden, wendische Völker st mme ein und drngten selbst der Saale und Elbe hinaus nach Westen vor. In Bhmen rckten die ebenfalls flavischen Tschechen ein. Durch diesen Andrang wurde das Gefhl der Zusammengehrigkeit unter den germanischen Vlkerstmmen verstrkt. Die Rmerstdte am Rhein und an der Donau, deren Einrichtungen und Knltur waren durch die Vlkerwanderung vernichtet; dennoch erhielten sich manche rmische Sitten, auch Unsitten, Hausgerte u. a. Auch die Sprache der Rmer behauptete sich: es wurde blich, staatliche Urkunden, Gesetze, Geschichts-werke und Briefe in lateinischer Sprache niederzuschreiben. Die Erinnerung an die groen Wanderungen, an die Kmpfe und den Untergang ganzer Völker, an die Taten der Anfhrer und tapferer Helden erlosch sobald nicht. In Geschichten und Liedern ging sie noch Jahrhunderte lang von Mund zu Mund. So entstanden die Helden-sagen, die uns noch jetzt von Siegfried, dem Burgundenknig Gunther und seinen Mannen, vom Hunnenknig Etzel, vom gewaltigen Dietrich von Bern, von Alarich und anderen erzählen. Die Wenden, die während und nach der Vlkerwanderung in die unbewohnten Gebiete stlich der Elbe und Saale, also in die heutigen preuischen Provinzen Brandenburg, Sachsen, Schlesien, Pommern, Posen und beide Preußen, ferner in Mecklenburg, Anhalt und das Knigreich Sachsen einrckten, waren auf Jahr-hunderte hinaus gefhrliche Nachbarn der Germanen. Sie waren nicht groß, aber stark und zhe, hatten gelbliche Hautfarbe, dunkles Haar, dunkle Augen, ein breites Gesicht mit hervortretenden Backenknochen, breiter Nase und dicken Lippen.
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