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1. Deutsche Geschichte - S. 98

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
98 26. Heinrich Iv. 10561106. Heinrich im Berhemde vor ihm erscheine. Der König von Deutschland mute, nur mit einem wollenen Hemde angetan, entblten Hauptes und barfu, im Schlohofe auf des Papstes Antwort warten. Drei Tage lang stand er dort und harrte; keine Frbitte konnte den Papst erweichen. Erst am vierten Tage lie er den Benden vor sich kommen und sprach ihn vom Banne los, unter der Bedingung, da er ruhig nach Deutschland gehe und keine knigliche Gewalt aus-be, bis auf einem Reichstage entschieden sei, ob er König bleiben solle oder nicht. Heinrich mute aber versprechen, in dem Streite mit den Fürsten sich dem Schiedssprche des Papstes zu unterwerfen und ihm deshalb sicheres Geleit nach Deutschland bewilligen. Nicht Mitleid mit den Bitten und Trnen des Knigs hatte Gregor zur Zurcknahme des Bannes bewegt; als oberster Priester konnte er dem reuigen Snder nach dieser Bue die Lossprechung nicht lnger verweigern. Nun war Heinrich vom Banne gelst; er trat wieder in sein Knigsrecht ein. 4. Heinrich stellt sein Ansehn wieder her. a. Der Kampf mit dem Gegenknig Rudolf von Schwaben. Obgleich Heinrich vom Banne gelst war, setzten die Fürsten ihn dennoch ab und whlten den Herzog Rudolf von Schwaben zum König. Dieser mute dabei auf das Recht der Bischofsernennung und auf die Erblichkeit seines Knigtums verzichten. Aber Heinrich nahm unverzagt den Kampf mit seinem Gegenknig auf. In Deutschland brach nun ein verheerender Brgerkrieg aus. Auf Heinrichs Seite standen nur wenige Fürsten, aber die Mehrzahl der Bischfe und die groen Rhein-stdte, die ihm wiederum krftige Untersttzung boten. Eine besonders treue und krftige Sttze fand Heinrich an dem Grafen Friedrich von Staufen, dem Stammvater der Hohenstaufen, dem er das Herzogtum Schwaben gab und den er mit seiner Tochter Agnes ver-mahlte. Rudolf fand seine Hauptsttze in Sachsen; der bedeutendste Fhrer der Aufstndischen war Otto von Northeim. Der Papst begnstigte Rudolf und tat Heinrich von neuem in den Bann. Dennoch siegte Heinrich nach dreijhrigem Ringen der seinen Gegenknig. Die Entscheidung fiel im Jahre 1080 in der Schlacht bei Hohenmlsen, in der Nhe von Merseburg. Dort siegten zwar Heinrichs Gegner, aber Rudolf ward tdlich verwundet; er erhielt einen Lanzenstich in den Unterleib und verlor durch einen Hieb die rechte Hand. Sterbend soll er gesagt haben: Das ist die Hand, mit der ich dem König Heinrich die Treue geschworen habe". Im Dom des nahen Merseburg ward Rudolf begraben; dort wird die vertrocknete Hand noch heute gezeigt. Das Volk sah in dem Ende Rudolfs ein Gottesgericht; der falsche König", dessen Fall binnen Jahresfrist Gregor Vii. voraus gesagt hatte, war nicht Heinrich Iv. gewesen. b. Heinrichs Zug nach Rom. Heinrich war wieder Herr im Reiche und konnte nun den weiteren Kampf in Deutschland seinem Schwiegersohn Friedrich von Staufen berlassen. Er selbst brach mit einem starken Heere nach Italien auf, um sich an Gregor zu rchen. Er nahm Rom und setzte dort einen neuen Papst ein, der ihn zum
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