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1. Deutsche Geschichte - S. 218

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
218 65. Der schwedische Krieg. Hommerschen Kste, um seinen bedrngten Glaubensgenossen in Deutsch-land zu Hilfe zu kommen, aber auch um seines eigenen Staates willen damit er verhindere, da Habsburg an der Ostsee festen Fu fasse. Frankreich, obwohl em katholischer Staat, aber ebenfalls wegen der gefhr-Uchen habsburgischen Uebermacht besorgt, untersttzte ihn mit Geld Gustav Adolf war ein Mann von groer Gestalt, mit hellblondem Haar, weier Hautfarbe und blauen Augen, ein furchtloser Krieger, ein ausgezeichneter Feldherr, ein hervorragender Staatsmann, von strengen Sitten und edler Gesinnung. Seine Leutseligkeit und Frmmigkeit wirkten berall begeisternd auf das Volk. Klein war das Heer, er mitbrachte, aber es bestand nicht aus zusammengelaufenen Sldnern, wie die Heere, die bislang in Deutschland gehaust, sondern aus schwedischen Bauernshnen, die ihrem Könige mit heiliger Be-geisterung in den Krieg folgten. Sie waren wie ihr König in ernster Gottesfurcht erzogen und an strenge Manneszucht gewhnt; Rauben und Plndern waren streng untersagt. Jedes Regiment mute morgens und abends zum gemeinsamen Gebet unter freiem Himmel antreten: die Feldprediger hielten besondere Feldgottesdienste ab, und ohne Gebet wurde keine Schlacht begonnen. Boll Vertrauen folgten die Soldaten diesem Könige, der alle Mhen und Gefahren mit ihnen teilte und in der Schlacht als Beispiel des Mutes und der Tapferkeit galt. Am Wiener Hose schenkte man diesem neuen Feinde zunchst wenig Beachtung und spottete der den nordischen Schneeknig", dessen Macht im Sden bald zerschmelzen werde. Die Protestanten aber begrten ihn als den Lwen aus Mitternacht". Aus den Kriegsartikeln des Herzogs Georg von Hannover. Einer der ersten, der auf die Seite des Schwedenknigs Gustav Adolf trat, war der ltte-burgijche Erbprinz Georg, der sptere Herzog von Hannover und Stammvater der hannoverschen Kurfursten. Er warb mehrere Regimenter, und wie Gustav Adolf 'm S* aucvr strenge Zucht unter seinen Truppen, wie aus folgendem Articuls-Briefs des Herzogs hervorgeht. Alle und jede, hohe und niedere Kriegsoffiziere Reuter und Fuknechte sollen ein christlich, ehrbar Leben und Wandel führen, sich zum Gehr gttlichen Worts fleiig halten, auch das hochheilige Nachtmahl des Herrn jhrlich zum wenigsten viermal gebrauchen. So unter der Soldateska etntge Abgttische. Schwarzknstler, Zauberer. Teufelsbanner. Hartmacher Waffen-segner oder andere Aberglubige und Gotteslsterer sich finden, so sollen sie nach Befinden mtt dem Feuer. Staupenschlagen, Verlust der Ehren und Verweisung bestrast werden. Wer mutwilliger Weise Gebude anzndet oder anznden lt, ai Mordbrenner lebendig wiederum verbrannt. Wer Leute auf der Strae mt tw Ur ^raubt, wird mit dem Schwert hingerichtet und der Kopf auf den Pfahl gesetzt; fallt dabei aber gar eine Verwundung oder Mord vor, so soll der-selbige Ruber gerdert werden. Den Meineidigen sollen zwei Finger abgehauen werden; alsdann sollen sie als Schelme" nicht allein des Regiments, sondern auch des Landes verwiesen sein Jeder Soldat zu Ro und zu Fu. vom hchsten bis zum ntedrtgsten, soll gegen den Magistrat und Einwohner jeden Orts, da er logiert insonderheit gegen den Wirt, dessen Frau. Kinder und Gesinde sich bescheidentlich' zuchtig und freundlich erweisen, denselben keinen Despekt. Unehre, Gewalt und Unrecht antun. Beutemachen und Plndern ist nur gestattet, wenn der Feind gnzlich geschlagen ist. Wer dawider handelt, kann ohne Bedenken von seinem Offizier oder Kameraden niedergemacht werden. Wer mutwillig oder ohne erhebliche Ursache den Dienst versumt, wird mit dem hlzernen Pferde, mit Eisen und Banden, hartem Gefngnis bei Wasser und Brot oder auch schrfer bestraft". 2. Der Fall Magdeburgs. Rasch verjagte Gustav Adolf die
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