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1. Deutsche Geschichte - S. 324

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
32 4 94. Preuens Demtigung. 18061807. teidigte die Festung mit Heldenmut bis zum Frieden. Auerdem hielten einige Festungen Schlesiens stand, vor allem das von dem tapferen Grafen Gtzen verteidigte Gl atz. d. Eylau und Friedland. 1807. Kaiser Alexander von Rußland hatte dem Könige Hilfe versprochen. Allein die russischen Truppen kamen nur langsam heran. Erst gegen Ende des Jahres 18u6 berschritten sie die preuische Grenze und vereinigten sich mit den Resten des preuischen Heeres, die jenseit der Weichsel standen. Die Polen reizte Napoleon zum Aufstande und versprach ihnen Befreiung von der Fremdherrschaft. Nun berschritten auch die Franzosen die Weichsel. Bei Preuisch-Eylau kam es zum Kampfe (7. und 8. Februar 1807). Mitten im kalten Winter wurde da eine Schlacht geschlagen, wie sie die Geschichte nicht blutiger kennt. Schon wichen die Russen auf dem einen Flgel; da griff eine eben angekommene preuische Abteilung, von dem General Scharnhorst gefhrt, in den Kampf ein und warf den Feind zurck. Es war die erste Schlacht, in der Napoleon nicht gesiegt hatte. Beide Teile sprachen sich den Sieg zu, und die Erschpfung war so groß, da der Krieg eine viermonatliche Unterbrechung erlitt. Nach der Schlacht von Eylau. Scharnhorst schrieb nach der Schlacht: Der Kriegsschauplatz ist so ausgezehrt, da auch nichts da ist. kein Huhn, keine Kartoffeln. Die Pferde laufen im Felde umher- das brige Vieh ist aufgezehrt. Die Not macht, da ein jeder tut, was er will. Der Feind glaubt, Recht dazu zu haben. Die Russen haben keine anderen Mittel, und die groe Menge Kosaken ist wild und nicht an Zucht gewhnt. ... Die Drfer noch voll von Verwundeten, halb oder ganz verhungert . . . Noch liegt das Schlachtfeld voll toter Krper an manchen Stellen Mann an Mann. Man behauptet, da die Anzahl der Pferde 15 000 und die der noch liegenden Menschen der 12000 betrage. Die Anzahl der Verwundeten ist vier- bis fnfmal grer. Welch eine Verwstung, welch ein Morden!" Jetzt bot Napoleon Frieden an, wenn Friedrich Wilhelm Iii. sich von Rußland trenne- aber der König blieb seinem Bundesgenossen treu und lehnte Napoleons Vorschlge ab. Darauf erlitten die Russen im Juni 1807 in der Schlacht bei Friedland eine schwere Niederlage; Knigsberg wurde von den Franzosen besetzt, und die Russen und Preußen muten hinter die Memel zurckweichen. 3. Der Friede zu Tilsit. 1807. a. Friedensbedingungen und Bedrckung Preuens. Der Kaiser Alexander, der Treue Friedrich Wilhelms vergessend, schlo nun mit Napoleon, der ihn in einer vertraulichen Unterredung durch Aussicht auf Teilung der Welt-Herrschaft gewonnen, den Frieden zu Tilsit. Napoleon versprach da-ritt, aus Achtung fr Alexander" an Preußen wenigstens einen Teil der von ihm eroberten Lnder zurckzugeben. Alles Land westlich der Elbe und die in der 2. und 3. Teilung Polens erworbenen Gebietsteile muten abgetreten werden. Preußen verlor durch diesen Frieden der die Hlfte seiner Lnder; von 5700 Quadratmeilen (320 000 qkm) behielt es nur noch 2800 (150000 qkm), von 10 Millionen Einwohnern nur 41/2 Millionen. Preußen mute auerdem eine hohe Kriegssteuer zahlen, die spter sogar noch willkrlich erhht wurde; bis zu ihrer Abzahlung sollte das Land von franzsischen Truppen besetzt bleiben. Selbst eine Frbitte der Knigin Luise, die man nach Tilsit berufen hatte, ver-
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