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1. Die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball - S. 131

1912 - München : Oldenbourg
Die Julirevolution in Frankreich (1830). 131 worauf die türkisch-ägyptischen Truppen Morea räumten. Die sog. Londoner Konferenz (der Großmächte) verschaffte dann den Griechen die volle Un-1830/31 abhangigkeit, erklärte Griechenland (bis zu den Golfen von Volo und Arta)1830 für ein konstitutionelles Königreich und übertrug die Krone dem bayerischen Prinzen Otto (vgl. S. 123). 1832 Ausblick. Nachdem Otto L (1832—1862) infolge innerer Wirren die Krone niedergelegt hatte, kam diese an den Prinzen Georg von Dänemark als Georg! Bei der Thronbesteigung Georgs erhielt Griechenland die Jonischen feit 1863 Inseln (von England, das sie seit dem Sturze Venedigs 1797 verwaltete), 1881 Thessalien und Südepirus. Ein Krieg gegen die Türken verlief für die Griechen 1897 ungünstig und brachte ihnen die angestrebte Erwerbung Kretas nicht. Kreta bekam zwar durch das Eingreifen der Großmächte die Selbstverwaltung, konnte aber die gewünschte Vereinigung mit Griechenland bis jetzt noch nicht erreichen. Die Julirevolution in Frankreich (1830) und ihre Folgen. 1. Die Vorgänge in Frankreich. Ludwig Xviii. (1814—1824) hatte nach feiner zweiten Rückkehr den besten Willen, konstitutionell zu regieren. Um so eifriger betrieben seine Umgebung und nach Ludwigs Tode dessen Bruder und Nachfolger Karl X. (1824—1830) die sog. Restauration (Wiederherstellung des Zustandes bor der Revolution). Vergebens suchte man durch äußere Erfolge, wie die Teilnahme an der Befreiung Griechenlands und die Eroberung Algiers, dessen Fürst (Sei) 1830 den französischen Konsul öffentlich beleidigt hatte, die Aufmerksamkeit^" des Volkes von den inneren Angelegenheiten auf die äußeren zu lenken. Als schließlich Karl durch die sog. Ordonnanzen (eigenmächtige königliche Befehle) die Preßfreiheit unterdrücken, die Abgeordnetenkammer auflösen und das verfassungsmäßige Wahlrecht zum Vorteil der Höchstbesteuerten beschränken wollte, erhob sich die Pariser Bevölkerung in der sog. Julirevolution und blieb nach dreitägigem Straßenkampf gegen die 1830 königlichen Truppen tatsächlich Sieger. Karlx. dankte zugunsten seines ^.-»o.jun Enkels1) Heinrich ab und floh mit seiner Familie nach London. Die Deputiertenkammer erklärte jedoch den Thron für erledigt und berief den Sohn Philipp Egalites (S. 76) als Ludwig Philipp, König der Franzosen, Aug. zur Herrschaft. Da Ludwig Philipp erklärte, seine Regierung auf den dritten Stand, das Bürgertum, stützen zu wollen, nannte man sie das Bürgerkönigtum. Die unmittelbare Folge der Julirevolution war der Austritt Frankreichs aus der Hl. Allianz und der Anschluß an England, wo ebenfalls das gebildete und begüterte Bürgertum die Herrschaft innehatte. Mit Rücksicht darauf unterblieb auch die von Metternich ins Auge gefaßte Intervention in Frankreich; fortan standen sich die liberalen Westmächte (Frankreich, England) ') Karls älterer Sohn Ludwig war kinderlos, der zweite, Karl Ferdinand, bereits gestorben (1820). 9*
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