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1. Die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball - S. 132

1912 - München : Oldenbourg
132 Die Kämpfe zwischen den konstitutionellen und nationalen Bestrebungen rc. und die konservativen Ost mächte (Österreich, Preußen, Rußland) gegenüber. 2. Die Wirkungen der Julirevolution aus Europa. Bei der ebengenannten Parteigruppierung war es begreiflich, daß die von Frankreich ausgehende Bewegung im Machtbereiche der Westmächte mehr oder weniger Erfolg hatte, in dem der Ostmächte dagegen nicht. a) Die Revolution in Belgien. Die katholischen, größtenteilsfranzösisch sprechenden Belgier waren gegen ihren Willen mit den reformierten niederdeutschen Holländern verbunden worden. Die Nachricht von den Juli- 1830 Vorgängen in Frankreich entfesselte nun einen Volksaufstand in 8tuo* Brüssel, der in kurzer Zeit die holländischen Truppen zum Abzug zwang. Nun mischten sich die Großmächte, die eben auf der Londoner Konferenz (S. 131) über die Regelung der griechischen Angelegenheit berieten, ein Dez. und erkannten die Trennung Belgiens von Holland an. Das Haus O r a -n i e n blieb im Besitze der holländischen Krone; die neugeschaffene belgische übertrug man dem Prinzen Leopold ans dem Hause Sachsen-Ko b u r g. Ausblick. In Belgien folgte auf L e o p o l d I. (1831—1865), der sich mit einer Tochter des Bürgerkönigs Ludwig Philipp vermählte und dem Lande 1831 eine freisinnige Verfassung gab, sein Sohn Leop oid Il (1865—1909); 1885 er schuf mit Zustimmung der Mächte den großen innerafrikanischen Kongostaat und verband ihn mit dem industriell hochentwickelten Belgien. Seit 1909 herrscht Leopolds Il Neffe Albert L, der mit einer bayerischen Prinzessin, Elisabeth, vermählt ist. — In Holland regierten nach Wilhelm L (1815—1840) noch zwei Könige gleichen Namens; seit 1890 herrscht die Königin W i l h e l m i n e, 1890 durch deren Thronbesteigung Luxemburg unter Großherzog Adolf selbständig wurde, da in Luxemburg salische Erbfolge galt. Auf Adolf folgte (1905) dessen Sohn Wilhelm, dann (1912) Wilhelms Tochter Maria Adelheid. b) Die Erhebung Polens. Die Polen hatten von dem Kaiser Alexander I. eine Verfassung erhalten (S. 103). Doch dessen Nachfolger Nikolaus I. (1825—1855) wollte den in seinem übrigen Reiche geltenden Absolutismus auch in Polen allmählich herstellen. Dagegen 1830 erhoben sich die Polen und suchten zugleich ihre nationale Selbständigkeit wieder zu erlangen, erlagen jedoch dem russischen General Die- 1831 bitsch bei Ostrolenka. Durch das „organische Statut" (1832) verlor Polen seine Verfassung, behielt aber seine gesonderte Verwaltung und Rechtspflege. Ausblick. Der wohlwollende Kaiser Alexander Ii. (1855—1881) trachtete dann durch verschiedene gutgemeinte Reformen die Polen mit ihrem Schicksal zu versöhnen; aber die Schwächung Rußlands durch den Krimkrieg (S. 110) erweckte in der polnischen Nationalpartei die Hoffnung, durch eine 1863 abermalige Empörung die Unabhängigkeit Polens zu erkämpfen. Doch wurde der Aufstand im Einverständnis mit Preußen unterdrückt. Seitdem sucht Rußland Polen zu „russifizieren", d. h. die russische Sprache und die griechisch-orthodoxe Kirche zur Herrschaft zu bringen. Die Polen halten indes hartnäckig an
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