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1. Die vorchristliche Kulturwelt - S. 66

1911 - München : Oldenbourg
66 Die Griechen. seiner Rede das wankelmtige Volk der Athener so sicher zu beherrschen wute, da Athen während der Dauer seiner Wirksamkeit, wie Thuky-dides sagt, wohl dem Namen nach eine Demokratie, in der Tat aber eine Monarchie war". Groen Einflu auf ihn bte die geistvolle Milesierin A s p a s i a. b) Die Ausgestaltung der attischen Demokratie. Perikles war berzeugt, da Athen den bevorstehenden Entscheidung? kmpf mit Sparta nur dann siegreich bestehen werde, wenn alle Brger ohne Ausnahme die Beteiligung am ffentlichen Leben ungehindert aus-ben konnten. Wollte man dabei auch den Minderbemittelten die per-snliche Anteilnahme an der staatlichen Ttigkeit ermglichen, so mute man sie fr die aufgewendete Zeit und Mhe einigermaen entschdigen. Dies geschah durch teilweise Besoldung der ffentlichen Dienste. Die Ratsherrn erhielten tglich eine Drachme, die Geschworenen eine halbe, ebensoviel etwa die Soldaten im Heer und auf der Flotte. Spter kamen noch die Rckvergtung des Eintrittsgeldes fr die Theaterauffhrungen (2 Obolen) sowie eine Entschdigung fr den Besuch der Volksversammlung hinzu (13 Obolen). Das war jedoch, abgesehen vom unentgeltlichen Theaterbesuch, nur ein miges Taggeld fr die Dauer der ffentlichen Wirksamkeit (entsprechend den Diten" unserer heutigen Volksvertreter). Die hheren mter (Archonten-, Strategenamt) blieben wie frher unbesoldet, waren also selbst jetzt nur den Wohlhabenden zugnglich. Diese hatten auerdem noch groe Opfer fr ffentliche Zwecke zu bringen in den sog. Liturgien; letztere bestanden hauptschlich in der Ausrstung eines vom Staat gestellten Kriegsschiffes und in der Ausstattung und Einbung von Chren bei den Theaterauffhrungen an den groen Festtagen. c) Die wirtschaftlichen Verhltnisse Attikas um die Mitte des V. Jahrhunderts. Zu den wichtigsten Folgen der Perferkriege zhlte u. a. auch der wirtschaftliche Aufschwung Griechenlands, insbesondere Athens. In kurzer Zeit hatte sich Attika aus einem Ackerbaustaat zu einem Industrie-und Handelsstaat entwickelt; zahllose gewerbliche Erzeugnisse wurden durch Porzellan-, Metall- und Lederfabriken, in Gieereien, Webereien und Frbereien, von Bildhauern, Goldschmieden usw. hergestellt und nach allen Gestadelndern des Mittelmeeres verkauft. Die reichliche Arbeits-und Verdienstgelegenheit in der Stadt zog nun viele Arbeitskrfte nach Athen und bewirkte ein rasches Anwachsen der Stadtbevlkerung. Das berreiche Arbeitsangebot fhrte sodann zum Grogewerbe und Gro-Handel, die auf Vorrat arbeiteten oder kauften und dann die Zeit der Nachfrage zum Verkauf ihrer Waren benutzten. Da der gewerbliche Grobetrieb mehr und mehr die billigere Sklaven-arbeit bevorzugte, muten freilich die selbstndigen Kleinbetriebe zurckgehen. Aber die beschftigungslos gewordenen Freien fanden vorlufig noch Unterkunft in Vertrauensstellungen als Aufseher, Kassenverwalter, Be-
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