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1. Geschichte der Neuzeit - S. 113

1911 - Leipzig : Hirt
Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen. 113 a) Aufstnde in sterreich. Besonders schwere Kmpfe hatte das aus vielen Vlkerschaften gebildete sterreich zu bestehen. Ein Auf- ?u^-e"nb stand in Wien zwang Kaiser Ferdinand, den verhaten Reichskanzler Metternich zu entlassen. Dieser floh nach England. Der Kaiser bewilligte auch einen konstituierenden Reichstag, der aber bald nach seiner Einberufung wieder aufgelst wurde. Als die sicherste Sttze des Kaiser-Hauses und des Gesamtstaates erwies sich das Heer in jenen schweren Tagen sterreichs. Fürst Windischgrtz schlug einen Aufstand der Tschechen in Prag nieder und eroberte dann das aufstndische Wien. An die Spitze des Staates wurde der General Fürst Schwarzenberg berufen, welcher der Retter des sterreichischen Staates wurde. Auch die Ungarn erhoben sich gegen die sterreichische Herrschaft; sie unterwarfen sich erst, nachdem Kaiser Ferdinand im Dezember 1848 zugunsten seines 18jhrigen Neffen Franz Joseph, der noch heute regiert, der Krone entsagt und die sterreichischen Feldherren mit Untersttzung einer russischen Armee die Ungarn in mehreren Schlachten besiegt hatten. Ein furchtbares Strafgericht wurde der die Fhrer des Aufstandes gehalten. Auch in den auerdeutschen brigen Lndern des sterreichischen Staates wurdeu die Aufstnde gewaltsam unterdrckt. sterreich-Ungarn erhielt nun eine Gesamtverfassung. b) Die preuische Revolution. Auch in Berlin rief die Februar-revolution in Paris groe Erregung hervor. Der Aufstand in Wien bestimmte den König Friedrich Wilhelm Iv. zur beschleunigten Ein- Einberufung berufuug des Bereinigten Landtages. In der Einberufungsurkunde ewm schlug er vor, den Deutschen Staatenbund in einen Bundesstaat auf 2cmbta0e* konstitutioneller Grundlage umzugestalten; gleichzeitig verlangte er eine allgemeine deutsche Wehrverfassung, ein deutsches Bundesgericht, ein allgemeines deutsches Heimatrecht, einen allgemeinen deutschen Zoll-verein und eine vollstndige Freiheit der Presse. Als das preuische Volk diese Proklamation las, brach es in lauten Jubel aus; sein Stolz wurde durch den Gedanken gehoben, da Preußen damit an die Spitze _ der freiheitlichen Bestrebungen getreten sei. Tausende strmten nach dem Kniglichen Schlosse, um dem König fr den Schritt zu danken. Anstatt nun ruhig ihres Weges zu gehen, verweilte die Menge, der sich ein Haufe wster Gesellen Die Revo-angeschlossen hatte, lrmend um das Schlo und blieb auch noch, nachdem der Iution" Minister Bodelschwingh sie ermahnt hatte, auseinanderzugehen. Bald nderte die Masse ihr Aussehen. Proletarierhaufen riefen, das helfe ihrer Not nicht; andre begehrten den Abzug der Truppen aus Berlin, und eine Bande versuchte sogar, ins Knigliche Schlo einzudringen. Da fielen pltzlich zwei Schsse; man hat nicht feststellen knnen, von wem sie abgegeben wurden. Sofort strzten einige verdchtige Individuen in die Straen unter dem allgemein werdenden Geschrei: Verrat, Mord, Waffen, Barrikaden. In wenigen Stunden war die ganze Stadt ein revolutionres Heerlager. Bis in die Nacht hinein dauerte der Kampf der Soldaten nnt den Aufstndischen. Am Morgen lie der König einen beruhigenden Aufruf: An meine lieben Berliner," an den Straenecken anschlagen; er zog die Truppen aus der Stadt zurck und bewog seinen Bruder, den Prinzen Wilhelm, von dem Dahmen, Lindner u. Hsch, Geschichte fiir Mittelschulen. Iii.
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