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1. Mit einem Anhang von 79 Bildern und 9 Karten in Farbendruck - S. 142

1911 - Breslau : Hirt
142 B. Vom Westflischen Frieden bis zur Gegenwart. 2. Ursache und Verlauf der Revolution. a) Zhre Ursachen. Schon unter Ludwig Xiv. hatten die Staatsschulden eine schwindelnde Hhe erreicht, während die Sittlichkeit tief gesunken war. Unter Ludwig Xv. dauerten Sittenlosigkeit und Ver-schwendung fort; dazu verlor Frankreich in dem siebenjhrigen Land-und Seekriege in Deutschland und Amerika seinen Kriegsruhm und hier auch seine Kolonien. Die ffentlichen mter wurden an Gnstlinge oder an Meistbietende vergeben. Adel und Geistlichkeit besaen zwei Drittel des franzsischen Bodens/ das letzte Drittel gehrte dem dritten Stande, den Brgern und Bauern. Der dritte Stand hatte allein die gesamten Steuern aufzubringen, die um so drckender waren, weil der König sie nicht durch Beamte erheben lie, sondern sie an Unternehmer verpachtete, die sie dann mit unerbittlicher Strenge eintrieben. Die Rechts-Pflege war parteiisch und regellos,- durch die Haftbriese, die der König ausstellte und seinen Gnstlingen schenkte, konnten diese jeden Miliebigen ohne Verhr und Urteilsspruch in Hast bringen. Endlich bewirkten die Lehren der Freigeister eine Sinnesnderung, zuerst in den gebildeten Kreiselt des Volkes. Viele Schriftsteller, z. B. Voltaire und Rousseau, die blendend und geschmackvoll schrieben, griffen nicht nur die Ausartungen in Staat und Kirche an, sondern auch diese Einrichtungen selber. All-mhlich gewhnte sich auch das Volk daran, Staat, Kirche und selbst Gott zu verachten und zu verspotten. Viele Franzosen hatten an dem nord-amerikanischen Unabhngigkeitskampfe teilgenommen und die Republik der Vereinigten Staaten begrnden helfen. Als sie nach Frankreich zurckkehrten, begeisterten sie auch weite Schichten des franzsischen Volkes sr die Gleichheit aller Staatsbrger und das Recht des Volkes, an der Gesetzgebung und Staatsverwaltung teilzunehmen. b) Die Nationalversammlung. Auf Ludwig Xv. folgte 1774 der schwache Ludwig Xvi.) seine Gemahlin war Marie Antoinette, die Tochter Maria Theresias. Die Staatsschuld hatte eine solche Hhe erklommen, da die Einnahmen nicht hinreichten, die Zinsen fr sie zu decken. In dieser Verlegenheit berief der König 1789 die Reichs stnde, die seit 175 Jahren nicht mehr getagt hatten, nach Versailles. Die Zahl der brgerlichen Abgeordneten war grer als die der adligen und geist-lichen zusammen,- dennoch verlangten diese, da, wie in alter Zeit, jeder Stand sr sich berate und eine Stimme bilde. Dagegen protestierte der dritte Stand, weil er dadurch stets berstimmt werden konnte. Die Vertreter der Brger und Bauern wiesen daraus hin, da sie von den 25 Millionen Einwohnern Frankreichs 21 Millionen vertrten, und verlangten, da nach Kpfen abgestimmt werde. Als die beiden
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