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1. Geschichte des Mittelalters bis zum Westfälischen Frieden - S. 67

1911 - Leipzig : Hirt
Die Zeit der Shne Friedrich Rotbarts. 67 Verstndnis der christlichen Lehre und zu einem frommen Leben anzuleiten. In religisen Dingen war das Volk gar unwissend; der Gottesdienst, in dem die lateinische Sprache vorherrschte, wurde zum groen Teil nicht verstanden. Um Um das Jahr 1170 veranlagte Petrus Waldns, ein Kaufmann zu Lyon, 1170. einige Geistliche, einzelne Teile der Bibel ins Franzsische zu bersetzen. Er schenkte seine Habe den Armen und bildete mit gleichgesinnt?!! Freunden einen Verein, deren Mitglieder dem Volke das Evangelium in der Landessprache verkndigten. Bald mehrten sich seine Anhnger so, da eine eigene Sekte entstand, d. h. eine von der allgemeinen Kirche getrennte christliche Sonder-gemeinschaft. Die Waldenser waren ernste, schlichte, fromme Leute. In Leben und Sitten richteten sie sich nach den Worten der Bibel. Ihre wichtigste Lehre war, da jeder getaufte Christ sein eigener Priester sei, das heit, da er keines Menschen sei er nun Papst, Erzbischos ober sonst ein Geistlicher bedrfe, um feiig zu werben. -Die Waldenser breiteten sich balb in Sbsrankreich und Oberitalien ans. Da aber ihre Lehre den Ansprchen des Papstes geradezu wibersprach, so wrben sie als Ketzer (Jrrlehrer) ver-folgt. Taufenbe finb auf bcm Scheiterhaufen verbrannt worbeii. Kleine versprengte Reste haben sich jeboch in den Alpentlern von Piemont bis in die Gegenwart erhalten. Heute finbet man kleine Walbensergemeinben der ganz Italien verstreut. 4. Dominikaner und Franziskaner. Im Anfange des 13. Jahr-hunberts, zur Zeit des Papstes Innozenz Iii., entstauben zwei neue Mnchs-orben, die fr das Volksleben von groer Bedeutung geworden sind. Dominikus Guzmann, ein spanischer Edelmann, stiftete den Orden der Dominikaner. Die Mitglieder gelobten, lebenslang bettelarm zu bleiben (Bettelmnche). Der Papst verlieh ihnen das Recht, an allen Orten zu predigen und Beichte zu hren (Predigermnche). Er machte es ihnen zur besonderen Pflicht, durch ihre Predigt die Ketzer in den Scho der alleinfelig-machenden Kirche zurckzufhren. Spater wurde ihnen noch die heilige" Inquisition (Glaubensgericht) bertragen. Sie konnten jeden, der der Ketzerei verdchtig war, verhaften. Weigerte er sich, zu gestehen, so durften sie die Folter anwenden. Beharrte er in der Ketzerei, so verurteilten sie ihn in der Regel zum Scheiterhaufen. Das weltliche Gericht mute dann das Urteil vollstrecken. Um diese Zeit gab es in Sdfrankreich neben den Waldensern eine ganze Reihe von Sekten, die man nach der Stadt Albi mit dem Gesamtnamen Albigenser bezeichnete. Der Papst lie gegen sie das Kreuz predigen". In dem Heere, das zu ihrer Vernichtung in die Tler der Sevennen rckte, zogen auch Dominikaner mit, feuerten die Krieger an und segneten ihre blutigen Taten. So wrbe der Abfall von der Kirche in Blut und Flammen erstickt. Der Dominikaner Konrad (von Marburg), der Beichtvater der heiligen Elisabeth, wollte die Greuel der Inquisition auch nach Deutschland verpflanzen, da es auch hier Leute gab, die nicht mit den Lehren der Kirche bereinstimmten. Schon hatte er in Hessen und Thringen einige Ketzer den Flammen berantwortet, da wurde er von dem er-bitterten Volk berfallen und erschlagen. In Deutschland ist dann die Inquisition nie heimisch geworden.
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