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1. Geschichte des Mittelalters bis zum Westfälischen Frieden - S. 157

1911 - Leipzig : Hirt
Quellenstze. 157 Quellenstze. 1. Die Stmme Germaniens haben alle denselben Krperbau: lebhaste, blaue Augen, blonde Haare, groe Gestalten, die nur zum Ansturm tchtig, in Mhsal und Arbeit aber wenig ausdauernd sind. Durst und Hitze knnen sie am wenigsten er-tragen: an Klte und Hunger haben sie sich durch das Klima und die Bodenbeschaffen-heit gewhnt." (Tacitus.) 2. Der Verlierende geht willig in die Sklaverei; wenn er auch jnger und strker ist, er lt sich fesseln und verkaufen. . . . Und das nennen sie Treue!" (Tacitus.) 3. Sie glauben, da den Frauen etwas Heiliges und Ahnungsvolles inne-wohne, und verachten ihre Ratschlge und Antworten nicht. Damit das Weib nicht glaube, sie drfe ohne Mut und Tatkraft dahinleben, wird sie bei der Ehe-schlieung selbst daran erinnert, da sie in Arbeit und Gesetz, in Frieden und Krieg des Mannes Genossin sein solle. So gelten bei den Germanen gute Sitten mehr als anderswo gute Gesetze." (Tacitus.) 4. Sie verehren gemeinsam die Nerthus, d. i. die Mutter Erde, und glauben, sie bekmmere sich um menschliche Dinge und besuche die Völker. Es ist auf einer Insel des Ozeans ein heiliger Hain und darin ein geweihter, mit einem Gewnde bedeckter Wagen. Ihn zu berhren ist nur dem Priester erlaubt. Er merkt es, da die Gttin in ihrem Heiligtum gegenwrtig ist, und begleitet sie dann, wenn sie auf dem mit Khen bespannten Wagen dahinfhrt, in groer Ehrfurcht. Dann herrscht Freude und Jubel an den Orten, die sie ihres Besuches wrdigt. ... Friede und Ruhe sind nur daun bekannt und erwnscht, bis der Priester die Gttin, wenn sie genug hat vom Umgange mit den Sterblichen, in den heiligen Raum zurckbringt. Alsbald werden Wagen und Gewand und, wenn man es glauben will, die Gott-heit selbst in einem verborgenen See abgewaschen. Die Sklaven, die den Dienst verrichten, verschlingt sogleich der See." (Tacitus.) 5. Die Götter in Wnde einzuschlieen oder sie der Menschengestalt hnlich zu bilden, halten sie fr unvereinbar mit der Gre der Himmlischen. Wlder und Haine weihen sie ihnen und rufen mit den Namen der Götter jenes verborgene Wesen an, welches sich nur ihrer Andacht offenbart." 6. Die Hunnen bertreffen alle Völker an barbarischer Wildheit. . . . Von gedrungenem und festem Gliederbau und mit starkem Nacken gleichen sie roh be-hauenen Holzfiguren, wie man sie an Brckengelndern sieht, und bei ihrem un-geheuerlichen Aussehen mchte man sie fr wilde Tiere halten. Ihre Lebensart ist wild und rauh. Bei der Zubereitung ihrer Speisen gebrauchen sie weder Feuer noch Gewrz. Sie leben von den Wurzeln wildwachsender Pflanzen und von dem halbrohen Fleische aller mglichen Tiere, das sie auf dem Rcken der Pferde mrbe reiten. ... An ihre hlichen, doch ausdauernden Pferde find sie wie angewachsen; Tag und Nacht leben sie auf ihnen: dort kaufen und verkaufen sie, dort essen und trinken, dort schlafen und trumen sie, indem sie sich vornber auf den Hals des Rosses beugen. . . . Ohne feste Wohnsitze, ohne Obdach, ohne Gesetz und Recht schweifen sie mit ihren Karren, die mit Fellen berzogen sind, umher. Die Karren sind die Wohnungen ihrer schmntzigen"weiber; dort weben die Weiber die groben Kleider, dort ziehen sie die Kinder auf, bis sie erwachsen sind. . . . Was ehrbar oder unehrbar ist, wissen sie so wenig zu unterscheiden wie die Tiere des Waldes. Voll Lge und Tcke sind sie und ohne alle Religion. Das ist das Wesen dieses wilden Menschenschlages." lammianus Marcellinus. *) *) 10. 11. 13. 15. 16 nach A. Richter, Ouellenbucki.
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