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1. Geschichte des Mittelalters bis zum Westfälischen Frieden - S. 85

1911 - Leipzig : Hirt
Karl Iv. 85 Macht zu schwchen, belehnte Karl ihn mit der Mark. Bald vershnte er sich aber mit dem Wittelsbacher, lie nun Waldemar" fallen und erkannte Ludwig als Herrn der Mark an. Als dieser spter starb, folgten ihm seine jngeren Brder Ludwig der Rmer und Otto der Fanle. Beide be-saen nicht die Tatkraft, das Land gegen die berflle der Nachbarn und die Raublust des Adels zu schtzen. Otto der Faule trat gegen eine Ab-finduugssumme die Mark an den Kaiser ab. So kamen die Luxemburger nach Brandenburg, 1378. 1373. Schon vorher hatte Karl den grten Teil Schlesiens mit Bhmen vereinigt. Fr die Lnder seiner Hausmacht sorgte er wie ein kluger, spar-samer Hausvater. In Brandenburg wurde der bermtige Adel gedemtigt, Ruhe und Sicherheit kehrten zurck. In Bhmen begnstigte er deutsche Kultur und deutsche Bildung; seine grte Tat war, da er in Prag 1348 eine Universitt grndete, die erste in Deutschland. 134n. Die zweite wurde in Wien durch die Habsburger errichtet. Die ersten Universitten berhaupt gab es in Bologna und Paris. Die wichtigste Tat Karls fr das Reich war der Erla eines Staats-grundgefetzes, der Goldenen Bulle, 1356. Der Name stammt von der goldenen Kapsel, in der das von dem Schriftstck herunterhngende groe kaiserliche Siegel eingeschlossen war. Dieses Gesetz regelte vor allen Dingen die Kaiserwahl. Die Zahl der Kurfrsten wurde auf sieben festgesetzt: drei geistliche, die Erzbischfe von Mainz, Trier und Cln, und vier weltliche, der König von Bhmen (Erzschenk), der Pfalzgraf am Rhein (Erztrnchse), der Herzog von Sachsen (Erzmarschall) und der Mark-gras von Brandenburg (Erzkmmerer). Die (weltlichen) Kurfrsten sollten ihre Lnder ungeteilt vererben; sie erhielten in ihnen die hchste Gerichts-barkeit; einmal jhrlich sollten sie unter dem Vorsitz des Kaisers der des Reiches Wohl beraten. Die Wahl des Kaisers sollte in Frankfurt a. M., die Krnung in Aachen stattfinden. Zur Zeit Karls Iv., etwa um 1350, durchzog eine furchtbare Krankheit, die Be ulen-pest, die Lnder Europas. Von Asien wurde sie nach Italien eingeschleppt und sprang dann auf die andern Lnder des Abendlandes, auch auf Deutschland, der. In den Stdten, wo die Menschen in schmalen, unsauberen Gassen eng zusammen wohnten, forderte sie die meisten Opfer; zuweilen wurde der dritte Teil der Bevlkerung hinge-rafft. Aber auch auf dem platten Lande wtete sie: ganze Drfer sind damals aus-gestorben. Die Krankheit verlief sehr schnell: der Krper bedeckte sich in wenigen Stunden mit schwrzlichen Geschwren, dann trat der Tod ein (Schwarzer Tod"). An vielen Orten betrachtete man die Juden als Urheber der Plage; man behauptete, sie htten die Brunuen vergiftet. Da manche Juden durch unbarmherzigen Wucher den Ha des Volkes auf sich geladen hatten, wurde diese Beschuldigung gern geglaubt. Die Wut machte sich in einer grauenhaften Verfolgung Lust: scharenweise wurden die Juden er-schlagen oder in ihren Husern und auf Scheiterhaufen verbrannt. Die Schuldscheine und Pfandbriefe erklrte man fr null und nichtig. Wieder andere sahen in der Seuche eine Strafe des Himmels und suchten diesen durch ffentliche Bubungen zu vershnen. Bleich und abgezehrt zogen sie in Scharen von Ort zu Ort, schlugen ihren Rcken mit Geieln blutig (Geielbrder), warfen ihre mageren Arme zum Himmel auf und fangen: Christensen u. Suhr, Geschichte fr Mittelschulen. Ii. B. a
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