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1. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart mit Einschluß der wichtigsten Kapitel aus der allgemeinen Weltgeschichte und mit Belehrungen aus der Staatskunde - S. 279

1910 - Leipzig : Voigtländer
164. Deutsche Kulturzustnde im 19. Jahrhundert. 279 Eigenart ttig sein knnen. So finden wir schon viele Frauen in gewerblichen, kaufmnnischen und knstlerischen Berufen, aus dem Ge-biete der christlichen Liebesttigkeit und der Erziehung beschftigt; auch der rztliche Beruf wird ihnen mehr und mehr erschlossen. 5. Religises Leben. Die Zeiten der Not und des Kampfes erweckten im deutschen Volke wieder ein regeres Glaubens-leben. Friedrich Wilhelms Iii. Losung fr die Befreiungskriege: Mit Gott fr König und Vaterland!" wurde begeistert aufgenommen; Wilhelm I. gewann die Herzen durch nichts so sehr, als durch die schlichte Frmmigkeit, mit der er dem Hchsten die Ehre gab. Wohl ist auch in Deutschland der Atheismus, d. h. die Lehre, da es keinen Gott gebe, hier und da eingedrungen und von der Umsturz-Partei verbreitet worden; doch der gesunde Sinn des deutschen Volkes wird hoffentlich herzliche Frmmigkeit und echte Sittlichkeit auch fernerhin hochhalten. Die evangelische Kirche ist durch innere Kmpfe wenig be* unruhigt worden; sie gelangte vielmehr durch die Union 1817 ( 159, 1) zu grerer innerer Einheit. Der 1832 zu Leipzig begrn-tete Gustav-Adolf-Verein widmet sich der Frsorge fr hilfs- A^Verem bedrftige evangelische Gemeinden. Der 1886 zu Erfurt geschlossene Evangelische Bund dient dem Schutze der evangelischen Kirche. Ev.bund Die katholische Kirche hatte unter dem Papste Pius Ix. (18461878) mancherlei Bewegungen zu verzeichnen. Schon 1844 gab die Ausstellung des heiligen Rockes in Trier den Anla zur Bildung deutsch-katholischer Gemeinden, welche die Bibel Auae als einzige Quelle des christlichen Glaubens ansahen und ohne den Gemeinden Papst zu bestehen suchten. Als 1870 das vatikanische Konzil die Un-fehlbarkeit des Papstes in Glaubens- und Sittenlehre zum Lehrsatz erhob, grndete eine Anzahl von Katholiken die Gemeinschaft der Altkatholiken. Seit 1872 entwickelte sich, namentlich wegen desamatholiken Aufsichtsrechtes der die Schule, der sogenannte Kulturkampf, Kulturkampf ein Streit zwischen dem Staate und der katholischen Kirche. Der Jesuitenorden, der 1814 erneuert war, wurde aus dem Deutschen Reiche verbannt. Nun aber trat die Zentrumspartei in Gegen- Zentrum satz zu der preuischen und deutschen Regierung. Ihr gegenber be-hauptet der Staat durch die Maigesetze 1873, die sich auf die Maigesetze Ausbildung und die Anstellung der Geistlichen, auf die kirchliche Ge-richtsbarkeit und den Gebrauch kirchlicher Zuchtmittel erstreckten, den Standpunkt, da die Kirche den Staatsgesetzen unterworfen sei; auch richtete er die Zivilehe und das Standesamt ein. Als unter Papst Leo Xiii. (18781903) Staat und Kirche wieder in ein
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