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1. Geschichte des Mittelalters - S. 176

1880 - Braunschweig : Bruhn
— 176 — §. 45. Entwicklung Deutschlands und der außerdeutschen Staten Enropa's im Mittel-Alter. Deutschland und Frankreich. 1. In Deutschland herrschte im Mittel-Alter durchaus ein centrisugaler Trieb. (S. §. 6. p. 21.) An die Stelle der natürlichen Stammteilung war dynastische Zersplitterung getreten. 2. Das Lehnswesen und der Streit zwischen der weltlichen und geistlichen Macht um die Suprematie hatten eine seste statliche Organisation gehindert. Deutschland war aus einem festen Einheitöstat ein lockerer Staten-bnnd geworden. 3. Nach Beseitigung des Lehnswesens a. Erblichkeit der Lehen, b. absolute Macht der Territorialherren und nach Beendigung der Kämpfe zwischen Kaiser und Papst hatte sich wieder feste und geordnete Statsgewalt entwickelt, aber nicht im Reich, sondern in den Einzelstaten. a. Die Rechte, welche der Kaiser einbüßte, erlangten die Fürsten. b. Die Bedeutung, welche der Ritterstand einbüßte, erlangte der Bürgerstand. 4. Die Macht des Kaisers als Reichsoberhaupt war allmählich so beschränkt worden, daß sie fast nicht über seine Privatbesitzungen hinausreichte. l) (S. p. 162.) Befugnisse des Kaisers waren noch: a. Repräsentation des Reiches dem Auslande gegenüber^und Anführung des Reichsheeres (seit Maximilian I. bestimmte Kontingente der Einzelstaten). b. Erhebung in den Reichsfürstenstand und Verleihung des Adels. c. Bestätigung aller Rechte und Verfügung über erledigte Lehen. d. Schiedsrichteramt bei Streitigkeiten zwischen den Fürsten oder Beschwerden der Untertanen gegen die Fürsten. (Man wandte sich mit Beschwerden oft nicht an das Reichs-Kammergericht, sondern direkt an den Kaiser.) 5. Zuerst war das Papsttum Verderber der deutschen Kaisermacht gewesen, doch konnte der Papst dieselbe wol herabwürdigen, nicht gänzlich vernichten. Was der Papst begonnen, vollendete Frankreich. 1) Im Xvii. Jh. soll ein Knrfürst gesagt haben: „Der Kaiser besitzt im Reich nicht soviel Land, um sich ein Hans daraus zu bauen, und nicht soviel Einkünfte, um einen Tag davon leben zu können."
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