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1. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 84

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
84 . 5455. Die mittlere deutsche Geschichte, Iii. Penode, 843 1273. melt von Isidor, Bischof von Sevilla, f 636) als Statthalter Christi und als sichtbares Haupt der Kirche mit gesetzgebender Gewalt in Kirchensachen dargestellt und dadurch hoch der die anderen Bischfe erhoben wird, bewies bald auch weltlichen Regenten gegenber seine Uebermacht. a Ausbreitung der Kirche im Norden durch An schar f 865 (s- 40); in Mhren durch die griechischen Missionare Cyrillus und Methodius um 863; in Bhmen durch denselben Methodius, spter durch Adalbert, Erzbischos von Prag (letzterer auch in Ungarn als Glaubensbote thtig, ^ als Mrtyrer in Preußen 997); in Ungarn durch Bischof Piligriu von Passau (980); inpommern dnrchtto, Bischos von Bamberg 1125; von Bremen aus in Pommern, Lievland, Esthland und Kurland; in Preußen, wo schon Adalbert gewirkt, fand erst nach 55 jhrigem Kampfe zwischen den Einwohnern und dem deutschen Orden 12281283 das Christenthum endlich Eingang. b. Die Uebermacht despapstes der die des Kaisers wurde zu-erst von Papst Gregor Vll. ( 10731085) ausdrcklich beansprucht (. 47). In den Kreuzzgen, wo viele Tausende dem Rufe der Kirche sofort voll Begeisterung folgten, offenbarte sich der Einflu der Hier-archie oder kirchlichen Herrschaft auf die ganze europische Bevlkerung am deutlichsten, während zu gleicher Zeit die Kmpfe mit den Hohenstaufen die Ppste fortwhrend beschftigten. Ihren Hhepunkt erreichte die ppstliche Macht unter P. Innocenz Iii (11981216), bis sie gegen das Ende des 13. Jahrhunderts durch die Kmpfe zwischen P. Bonifatius Viii. (12941303) und Philipp dem Schnen, König von Frankreich (12851314), wieder beschrnkt ward. 2. Die kirchlichen Formen und Einrichtungen umschlossen das ganze Leben der damaligen Menschen. Die hrteste kirchliche Strafe war der Bann oder der Ausschlu des Einzelnen aus der kirchlichen Ge-meinschaft und das Jnterdict oder das Verbot jeder kirchlichen Hand-lnng, mit welchem ganze Lnder belegt wurden. Spter artete das kirchliche Leben in uerliches Wesen aus; Menschensatzungen, Re-liqnienverehrnng, uere Eeremouien und Aberglauben traten vielfach a-n die Stelle eines christlichen Glanbenslebens. Durch den Gebranch der lateinischen Sprache beim Gottesdienst wurde dem Volke das Ver-stndni der Religion fast ganz verschlossen, durch die Vernachlssigung des Volksunterrichts die religise Bildung immer mehr beeintrchtigt, durch den wachsenden Reichthnm der Kirche ein zgelloses und schwelgerisches Leben auch der Geistlichkeit befrdert, so da fast alleut-halben beim Volke nur Unwissenheit, Rohheit und Aberglauben zu fiudeu war. Die Abweichung von den kirchlichen Lehren und Satzungen wurde als Ketzerei verfolgt, so die des Arnold von Breseia, des ersten Bekinpfers der Hierarchie f 1155 (f. . 51). Als sich die der rmischen Hierarchie entgegentretenden Lehren der Albi genfer und Waldenser von Sdfrankreich ans im Anfange des 13. Jahrhunderts auch in Deutschland, besonders am Rhein und in Bhmen ausbreiteten, wurde auch hier durch die furchtbaren Glaubensgerichte der In quisition dagegen gewirkt. Der grausamste Ketzermeister in Deutsch-
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