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1. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 102

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
102 59 -60. Die mittlere deutsche Geschichte. Iv. Periode, 12731517. ihnen, die excentrischen Orphaniten oder Verwaisten zuerst ohne Anfhrer blieben, dann Procopins den Kleinen zum Fhrer whlten) und in die gemigteren Calixtiner, so benannt von ihrem Ver-langen, da der Kelch (calix) beim Abendmahle, wie in der alten Kirche, auch den Laien gereicht werde (sie wurden auch Utraquisteu genannt, weil sie das h. Abendmahl unter beiderlei Gestalt sub utraque forma begehrten). In wilden Plnderungszgen drangen die Hnssiten (seit 1425) bis zur Donau, dem Rhein und zur Ostsee vor. Drei 'neue Zge, die das aus den mannigfaltigsten Bestandteilen zusammengesetzte Reichsheer nach Bhmen machte, endeten mit dessen schmhlicher Flucht. Da brachte endlich das Basler Concil (14311448) mit den Calixti-nern einen Vergleich (die Prag er Compactaten) zu Stande, nach welchem ihnen der Gebrauch des Kelches gestattet und Sigismund durch den Vertrag von Jglan (1436) kurz vor seinem Tode als König von Bhmen anerkannt wurde. Die Taboriten, welche sich gewei-gert hatten auf einen solchen Vergleich einzugehen, waren mit Hilfe der Calixtiner von den Katholiken durch die schwere Niederlage bei Bhmisch brod (1434) geuthigt worden, ihre festen Pltze zu berge-ben und Ruhe zu halten. Aus dem besseren Theile der in stille Verborgenheit sich zurckziehen-den Hussiten entstand die bhmisch-mhrische Brdergemeinde und aus dieser spter die evangelische Brderunitt zu Herrn-Hut in Sachsen (1722, s. . 90, 2). Mit Sigismund, den wie seinen Vater und Bruder mehr die Sorge fr seine eigenen Lnder, besonders auch Ungarn beschftigte, als das Wohl des deutschen Reiches, erlosch der Mannesstamm des Hauses Luxemburg. Sein Erbe gieng an den Gemahl seiner einzigen Tochter, den Herzog Alb recht von Oesterreich, der. . 60. 1438-1740 11. Kaiser aus dem Kaufe Kabsburg (14381740; 1806). At-~ vrccht Ii Friedrich Iii. Maximilian I. *). p.5' 1. Aldrccht Ii (14381439), zugleich König in Bhmen und Ungarn, Sigismunds Schwiegersohn und Erbe der luxemburgischen Lnder, ein unternehmender und khner, sparsamer und bedchtiger, ehrenhafter und frommer Fürst, wurde ohne sein Znthuu zum deutschen Kaiser gewhlt und fortan blieb die Kaiserwrde bis zur Auflsung des deutschen Reiches beim Hause ^Oesterreich. Al-brecht Ii. fate besonders die Herstellung des Landfriedens in Deutschland in's Auge, starb aber, ohne gekrnt zu sein, erst 42 Jahre alt, nachdem er von einem Feldzng gegen die in Siebenbrgen eingedrnnge- *) Vergl. die Stammtafel . 57.
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