Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 161

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Der dreiigjhrige Krieg. A. Die bhmisch-pflzische Periode, 1618-24. 161 frmlich ausgetilgt, war auch anderwrts Beeintrchtigung der Reli-gionsfreiheit zu frchten. Bald darauf wurde auch auf Befehl des Kaisers, der sich mit Ferdinand in Ungarn aufhielt 'und Bhmen in-zwischen von zehn Reichsrthen oder Statthaltern (darunter sieben ka-tholische) verwalten lie, eine Kirche der Protestanten in der zum Erz-bisthnm Prag gehrigen Stadt Kl oft er grab (bei Teplitz) niederge-rissen und eine andere in der dem Abte von Braunau untergebenen Stadt Braunau (au der schlesischeu Grenze) geschlossen. Als sich die Protestanten darber, als der eine Verletzung des Majesttsbriefes, bei Matthias beschwerten, aber einen ungndigen Be-scheid erhielten, glaubten sie, die katholischen Neichsrthe htten densel-ben veranlat. Daher begaben sich Abgeordnete (die sog. Desenso-reit oder Beschtzer) der protestantischen Stnde unter Anfhrung des Grafen Matthias von Thurn auf die Schlokanzlei zu Prag und warfen nach kurzem Wortwechsel zwei der katholischen Statthalter, Marti-nitz und Slavta nebst dem Geheimschreiberfabrieins zum Fenster hinunter (den 23. Mai 1618). Diese Gewaltthat war die nchste Veranlassung zu dem Kriege, der nun Deutschland dreiig Anfang d-s Jahre lang verheerte. gujet 2. Die bhmischen Protestanten setzten sofort eine Regierung von 30 Directoren ein und whlten die Grafen von Thurn und Ernst von Mansseld zu Heerfhrern; letzteren hatte ihnen die Union zu Hilfe geschickt. Thurn rckte bis vor Wien, wo die sterreichischen, grtentheils protestantischen Stnde sich mit ihm gegen Ferdinand vereinigten und diesen nur eine pltzlich im Burghof von Wien ange-kommene Reiterschaar unter Dampierre aus seiner Bedrngni rettete. Als aber Mansseld bei Bndweis eine Niederlage erlitt, zog sich auch Thurn wieder zurck. Inzwischen wurde Ferdinand Ii. (16191637) als Nachfolger des am 20. Mai 1619 verstorbenen Matthias zum deutschen Kaiser gewhlt. Die bhmischen Stnde aber erklrten ihn des bhmischen Knigsthrones fr verlustig und whlten den Fhrer der protestantischen Union, den Kurfrsten Friedrich V. von der Pfalz, den Schwiegersohn Jakob's I. von England, zu ihrem König. Gegen den neuen König Friedrich (V.), der mit Bethleu Gabor von Siebenbrgen ein Bndni schlo, aber durch Begnstigung des Calvinismus, durch Zurcksetzung der Bhmen, durch Sorglosigkeit in der Regierung und durch Prachtliebe und Stolz seiner Gemahlin Elisabeth bald auch bei seinen Whlern sich unbeliebt machte, verbndete sich Ferdinand Ii. mit dem staatsklugen und tapfern Herzog Maximilian I. von Bayern, als dem Haupt der Liga, mit Spanien und selbst mit dem lutherischen Kurfrsten Johann Georg von Sachsen und verstndigte sich mit der Union. Der Kursrst von Sachsen unterwarf dem Kaiser Schlesien und die Lausitz, die ebenfalls Friedrich gehuldigt hatten, der Spanier Gutmann, Deutsche Geschichte.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer