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1. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 169

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Rckblick auf die Kultur Dcutschlaud. Folge des dreiigjhrigen Kriegs. 169 . 81. Mcktick auf die Knttur des deutschen Wolkes seit dem Weginn der Weformation. Iotgen des dreiigjhrigen Krieges. 1. In der Kirche war durch die Beschlsse des Tridentiner Eon-cils eine vllige Scheidung zwischen der katholischen und der evan-gelischen Lehre herbeigefhrt, durch den westflischen Frieden auch die ueren Rechtsverhltnisse beider Kirchen geordnet worden. Aber immer mehr wurden die kirchlichen Angelegenheiten in die politi-schen verwickelt. In den protestantischen Staaten vornehmlich gewan-nen die Fürsten durch ihre Stellung als oberste Bischfe der einzelnen Landeskirchen tiefgreifenden Einflu in die kirchlichen Angelegenheiten. Auf die Zeit regen Glaubenslebens folgten in der evangelischen Kirche mancherlei Lehrstreitigkeiten, der denen vielfach das evan-gelische Glaubensleben auer Acht gelassen wurde (s. Nr. 5). Doch belebte die Noth des Krieges in manchen Gemthern den evangeli-schen Glauben aufs neue (s. Nr. 7). 2. Das deutsch e Reich, dessen Kaiser im ganzen Mittelalter und noch zur Zeit der Reformation als. der erste Herrscher der christlichen Nation galt, hatte durch den dreiigjhrigen Krieg seine Machtstellung nach auen verloren; im Innern aber war die Einheit des Reichs durch die selbstndige Stellung der Reichsfrsten zerrissen, die Macht und das Ansehen des Kaisers aufs tiefste gesunken. Zwar machte der westflische Friede durch Abgrenzung der Lndergebiete und durch Grndung eines neuen Rechtszustandes den mancherlei Verwir-rnngen ein Ende, allein die nachtheiligen Folgen des schrecklichen Krie-ges zeigten sich noch lange Zeit in allen Stnden und Verhltnissen des deutscheu Volkes. Auf dem Reichstag in Regensburg waren 234 Stnde, nmlich 8 Kurfrsten, 69 geistliche, 96 weltliche Fürsten und 61 Reichsstdte vertreten. 3. Da die von den Fürsten an ihre Vasallen ergehenden Ausge-bte lngst keine Beachtung mehr fanden, so wurden in dieser Periode die Kriege nur durch Sldner gefhrt. Roh und beutelustig, aber auch tapferen und rnnthigen Sinnes zeigten sich die fahrenden Lands-knechte unter einem Georg von Fruudsberg, Schrtliu von Bnrtenbach it. a. Als aber die Kriege sich in die Lnge zogen und die Fürsten nicht mehr vermochten, ihre Heere zu besolden, da mute der Krieg den Krieg ernhren". Die Heere waren auf Brandschatzung, Plnderung und Erhebung von Eontributionen angewiesen. Daher nahm der Krieg eine immer mehr furchtbarere Gestalt an. Erst nach dem dreiigjhrigen Kriege, als die Fürsten fortwhrend darauf bedacht sein muten, ihre durch den westflischen Frieden erlangte selbstndige Stellung sich auch zu erhalten, wurden die stehenden, aus der Mitte
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