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1. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 195

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Deutschland nach dem.siebenjhrigen Kriege. 195 die Festungen zu vervollkommnen. Doppelt schwer empfanden die Br-gerlichen das Drckende seiner Heeresverfassung, da das Heer von ihren Abgaben erhalten wurde, während er alle Ehrenstellen in dem-selben nur mit Adeligen besetzte. Weil nur mit den franzsischen Schriftstellern bekannt, die damals die gebildete Welt beherrschten, hielt Friedrich, wie oben erwhnt, von Deutscher Wissenschaft und Bildung nur wenig. Was von Frank-reich ausgieug, wurde von ihm bewundert; Franzosen verlieh er daher auch die wichtigsten Hof- und Verwaltungsmter. Fr die Kirche und deren Lehren hatte der freigeistige König nur wenig In-teresse. Ihm war es um unbeschrnkte religise Toleranz zu thun, durch Verbreitung der Ideen der franzsischen Gelehrten wie Voltaire und Rousseau glaubte er am besten dafr zu wirken; und es ist nicht zu verkennen, da mancher Wust des Aberglaubens und der Be-schrnktheit durch dieselbe entfernt ward. Aber zugleich nahm auch im Volke, vornehmlich durch den franzsischen Einflu, die religise Gleich-giltigkeit und die sogenannte, die Lehren des Evangeliums geringschtzende Aufklrung in erschreckender Weise berhand. Friedrich der Groe, der die christliche Sittenlehre fortwhrend hoch hielt, beklagte selbst ge-gen das Ende seines Lebens schmerzlich den durch den Unglauben im Volke eingerissenen tiefen Verfall der Sitten. Am 17. August 1786 starb der bis in die letzte Lebenszeit nnermdet fr sein Reich und Volk thtige, trotz seiner bisweilen bertriebenen Strenge doch allent-halben hoch geachtete und geliebte Fürst. In unzhligen Geschichten und Anekdoten lebt er im Munde des Volkes noch heute sort. 2. Seinem Nachfolger konnte Friedrich Ii. einen Staat von 3600 Quadratmeilen mit 6 Millionen Einwohnern und ein Heer von 200,000 Mann hinterlassen, so da sich also seit Friedrichs Ii. Thronbesteigung sein Land um die Hlfte vergrert hatte (vergl. . 84 a. E.). Dazu waren nmlich auer den'erwerbungen im Kriege noch die durch die Theilung Polens erlangten Besitzungen gekommen. In Polen hatte unter dem arbeitsscheuen, stumpfsinnigen König August Iii. (Ii.) (17331763) die Uneinigkeit der Adeligen, die Be-drckung der Leibeigenen und der Nichtkatholikeu fortwhrend znge-nommen. Nach Angnst's Iii. Tod (1763) bewirkte die russische Kai-serin Katharina Ii., da ihr Gnstling Fürst Stanislaus Ponia-towski (17641794) zum König von Polen erwhlt und den durch die Jesuiten bedrngten Nichtkatholiken (Dissidenten) gleiche Rechte wie den Katholiken gewhrt wurden. Hiegegeu emprten sich, von den .Franzosen uudtrken untersttzt, die durch die Cousderation zu Bar (1768) verbndeten polnischen Edellente. Die Trken wurden von den Russen besiegt, und, damit das von Brgerkriegen zerrissene Polen nicht die alleinige Beute Rulands wrde, vereinigte sich Joseph Ii.
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