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1. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 222

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
222 94. Die neuere deutsche Geschichte. Vii. Periode, 18061871. S. 94. |>ie Zeit des deutschen Wundes, 18161866. I. Wis zu den Strmen des Jahres 1848. 1. Fnfzig Jahre lang, mit kurzer Unterbrechung, bestand der deutsche Blind- eine an geistlichen und leiblichen Gtern reich gesegnete Friedenszeit, in der aber gleichwohl die deutsche Nation nicht zu einem gesunden Gedeihen gelangen konnte, denn es fehlte ihr an Einheit und an einer ungehinderten Entfaltung des nationalen Sinnes. Im Bunde selbst nmlich zeigte sich bald ein Gegensatz zwischen den beiden Gro-mchten Oesterreich und Preußen einerseits und den kleineren Staa-tcn andererseits, oder auch zwischen den beiden Gromchten selbst.! Und da die Völker, die freilich bei der vielfach berhand nehmenden Genu-sucht, Ueppigkeit und niedrigen Gesinnung den Begriff der wahren Freiheit meist ganz verkannten, allenthalben nach Verbesserung ihrer Zustnde, vor allem nach Gewhrung constitntioneller Berfas-suugen strebten und dies auch durch Aufstnde zu erreichen suchten, so traten die Gromchte durch gemeinsame Maregeln diesen Bestreb-nngen entgegen. Insbesondere suchte der sterreichische Minister Met-ternich (f 1859) sowohl unter der Regierung des ebenso wie sein Minister gesinnten Kaisers Franz I. (f 1835) als unter der des wohlwollenden, aber schwachen Ferdinand 1. (18351848) jede Entwicklung freierer Staatsformen, sowie jedes Streben nach politi-scher Freiheit gewaltsam zu unterdrcken und die h. Allianz schlielich nur als Mittel zur Befestigung der Regierungsgewalt gegenber den Ansprchen der Völker auszuntzen. Als sich die spanischen und italienischen Völker gegen ihre despotischen Fürsten emprten, um liberale Co nstitutio neu zu erlangen, veranlate Oesterreich den Tr o ppauer, spter nach Laibach verlegten Monarchencongre (1820 u. 21), in Folge dessen Oesterreich bewaffnet in Italien einschritt, während der Eongre zu Verona (1822) Frankreich die Wiederherstellung der spanischen Verhltnisse bertrug. Nur dem Aufstande des fchwer bc-drckten Griechenlands, das sich 1822 von der Pforte unabhngig erklrt hatte, lie der Eongre freien Laus. Unter den deutschen Fürsten hat aber blos König Ludwig von Bayern (182548) die Erhebung der Hellenen freudig begrt und mit Wort und That untersttzt. 2. In vielen deutschen Herzen jedoch fanden alle diese Freiheitsbe-strebungen begeisterten Wiederhall, wenn auch die groe Menge mit der Wieberherstellung des Friebens und der Ordnung sich begngte. Vor allem suchte die akabemische Ingenb die Begeisterung fr deutsche Freiheit, wie sie zur Zeit der Erhebung gegen Napoleon alle Herzen erfllt hatte, rege zu erhalten. Aber die zu diesem Zwecke gc-stifteten Studentenverbindungen, insbesondere die allgemeine dent-
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