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1. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 227

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Die Zeit des deutschen Bundes. Ii Seit dem Jahre 1848. 227 stadt wieder besetzt (8. Nov. 1848) und das Ministerium Branden-bur g-Mante uff el eine neue Verfassung mit zwei Kammern ver-kndet, worauf die Ruhe in Berlin und in ganz Preußen wieder her-gestellt ward. Jedoch erst am 6. Febr. 1850 wurde nach einer Revi-sion durch beide Kammern die Verfassung vom König beschworen, wo-durch Preußen in die Reihe der coustitutionellen Monarchien eintrat. 4. Behufs der Umgestaltung der Bundesverfassung trat am 18. Mai 1848 eine aus Abgeordneten von ganz Deutschland gebildete Ratio- 1848 nalversammlung (Parlament) in der Paulskirche zu Frankfurt a. M. eutf^V--zusammen unter dem Prsidenten Heinrich von Gagern und whlte ^mlung. mit Beseitigung des Bundestages den Erzherzog Johann von Oester-reich zum Reichs Verweser, der am 11. Juli 1848 seinen Einzug in Frankfurt hielt, um mit einem dem deutschen Parlamente verant-wortlichen Ministerium die bisher von dem Bundestage ausgebte Ge-walt zu bernehmen. Unter heftigen Parteikmpfen der Rechten (Radowitz, Vinte, Fürst Lichuowsky), die das deutsche Verfassungswerk nur vermittelst einer Vereinbarung mit den Fürsten und Regierungen zu Staude bringen wollte, und der Linken (Karl Vogt, Rge, Ro-bert Blum), welche an dem Grundsatze der ausschlielichen Volksson-vernitt festhielt, kam es zur Aufstellung der Grundrechte des deutschen Volks", die am 28. Dezbr. 1848 durch das Reichsgesetzblatt bekannt gemacht wurden. Allein die Regierungen stellten der Anerkennung und Einfhrung derselben allerlei Bedenken und Hinder-nisse entgegen, vollends aber zeigten sich bei der Durchfhrung der von der Nationalversammlung aufgestellten Reichsversassuug die grten Schwierigkeiten. Die Grodeutschen wollten das deutsche Bundesgebiet beibehalten, die Kl eindeutschen erstrebten mit Aus-schlu Oesterreichs einen engeren Bund unter Preuens Fhrung. Der König Friedrich Wilhelm Iv. lehnte die nur mit einer geringen Majoritt vom Parlamente ihm angebotene Wrde eines deutschen Kaisers um so mehr ab (3. April 1849), als auch Oesterreich und die Mittelstaaten wider ein Aufgehen Deutschlands in Preußen die entschiedenste Abneigung zeigten. Die Ablehnung Friedrich Wil-helm's Iv. war fr das Parlament der Todessto. Eine groe An-zahl der Parlamentsmitglieder trat aus, ein brig gebliebenes, radika-les Rumpfparlament verlegte seinen Sitz nach Stuttgart und wurde daselbst zur Auflsung gezwungen (18. Juni 1849). Ein zur Durchfhrung der Reichsverfassung in Sachsen, der Rheinpsalz und 1849 in Baden ausgebrochener, in den beiden letzteren Lndern durch den Abfall der Truppen noch verstrkter Aufstand wurde durch preuische bc"' Truppen, in Baden unter dem Oberbefehl des Prinzen Wilhelm von Preußen (15. Juni 1849 bei Waghusel), unterdrckt. Der Erz-Herzog Johann legte seine Wrde als Reichsverweser nieder (Okt 1849). 15*
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