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1. Vom ersten Auftreten der Germanen bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges - S. 19

1904 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 8. Angriffskriege der Römer gegen die Germanen. 19 Armins. Der Befreier Deutschlands strebte nach einer festeren Vereinigung der Stämme Nordwestgermaniens; vielleicht machte er auch den Versuch, seine herzogliche Gewalt in eine königliche umzuwandeln. Dieses Streben fand die Mißbilligung der Adeligen unter den Cheruskern. Armin wurde das Opfer der Hinterlist; er fiel durch den Dolch eines seiner Sippe angehörigen Mörders (21 n. Chr.). Später wurden seine Taten in Heldenliedern verherrlicht und erst unsere Zeit setzte ihm in Anerkennung seiner großen Verdienste im Teutoburger Walde unweit Detmold ein Denkmal. Armin war der erste große Feldherr und Staatsmann der Germanen. 9. Noch vor Ablauf des ersten Jahrhunderts (unter dem Kaiser Trajan 98—117) ging das Land zwischen Oberrhein, Main und der oberen Donau, also das heutige Württemberg, Baden und bayerische Franken in den Besitz der Römer über. Dieselben verteilten die anbaufähigen Flächen an alt gediente Soldaten, sowie an germanische und gallische Kolonisten. Da letztere von den Erträgnissen des Bodens, den Baumsrüchteu und dem Vieh den Zehnten an die Herren zu entrichten hatten, so wurde das durch obige Grenzen eingeschlossene Gebiet das Zehntland (agri decumates) genannt. Um die neue Provinz, wie auch Vindelicien vor dem Einfluten benachbarter germanischer Stämme zu schützen, wurde unter dem Kaiser Trajan und Hadrian (117—138) ein Grenzwall (limes Romanus oder vallum Hadriäni) oder Pfahlgraben erbaut. Derselbe bestand, wenigstens in seiner östlichen Hälfte (Donaulimes), in einer die Gegend durchlaufenden Hochstraße von zwölf Fuß Breite und fünf Fuß Höhe, welche durch einen daneben hinziehenden Graben und durch ab und zu auftretende Kastelle und Wachttürme geschirmt wurde. Der Grenzwall, dessen Reste im Volksmunde unter dem Namen „Teufelsmauer" bekannt sind, begann bei Kehlheim an der Donau und erstreckte sich in mannigfachen Krümmungen über Weißenburg a/S., Gunzenhausen, Kocher und Jaxt an den Main, umfaßte den Taunus und endete am Rhein bei Andernach. Neben der militärischen hatte der Grenzwall eine hervorragend kulturelle Bedeutung. Durch ihn gesichert, konnte hinter ihm (im Zehntland und in Vindelicien) ein reiches Kulturleben nach römischer Art zur Entfaltung kommen, das sich namentlich in der Anlage und im Aufblühen von Städten (Stugsburg-Augusta Vindelicorum, Regeus-burg-Castra Regina, Paffcm-Castra Batava, Salzburg-Juvavum oder Juvavia, Bregenz-Brigantia), in der Vervollkommnung des Ackerbaues, in der Pflege edler Obstsorten, feiner Gartenfrüchte und der Rebe, in der Benutzung der Mineralquellen (Baden-Baden, Taunus, Aachen) und in der Ausbeutung der Bergwerke offenbarte. Die Wohltaten der kulturellen Fortschritte kamen auch den benachbarten freien Germanen zu statten. 2* Zehntland. Grenzwall. Kultur.
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