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1. Vom ersten Auftreten der Germanen bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges - S. 48

1904 - Erlangen [u.a.] : Deichert
48 Iii. Das Frankenreich. § 20. Erneuerung des Kaisertums und Organisation des Reiches. X5ebrtrd®ungen L Durch die Besiegung aller seiner Feinde hatte sich Karl der Große zu einer achtunggebietenden Stellung emporgeschwungen. Seit dem Untergang des Weströmischen Reiches hatte man eine Herrschaft, wie er sie übte, nicht mehr gesehen. Seinem Machtworte folgten die meisten Völker des damals bekannten Erdkreises und selbst der mächtige Kalif Harun al Raschid zu Bagdad erblickte in Karl den Herrn des Abendlandes. Dieser Höhe seiner Macht und der innerhalb der Grenzen des Frankenreiches wohnenden Völkervereinigung entsprach der Titel: „König der Franken und Langobarden" nur in sehr unvollkommener Weise. Das empfanden Geistliche und Laien und man suchte nach einem angemesseneren Ausdruck der einzigartigen Stellung. Da im Gedächtnis des Volkes die Erinnerung an den Glanz des römischen Kaisertums noch lebendig war, so entsprang der Gedanke, dasselbe zu erneuern und Karl dem Großen zu übertragen. Im Jahre 800 wurde die Kaiser idee verwirklicht. In Rom ausgebrochene Wirren veranlaßten den Papst Leo Iii., der mehrfachen Angriffen durch seine Gegner ausgesetzt war, Karl den Großen zur Schlichtung des Streites herbeizurufen. Karl erschien, stellte die Ordnung wieder her, befestigte den Papst in seiner Stellung und empsing nun von demselben am Weihnachtsfeste 800 in der Peterskirche unter dem jubelnden Zurufe des Volkes die Kaiserkrone mit den Worten: „Leben und Sieg dem erhabenen Karl, dem von Gott gekrönten, großen und friedfertigen Imperator der Römer!" derftlben^ Kaiserkrörmug Karls war von der größten weltgeschicht- lichen Bedeutung. Fortan galten Karl und seine Nachfolger (später auch die deutschen Könige) als die obersten weltlichen Gebieter der abendländischen Christenheit mit der Aufgabe, diese mit der Macht des Schwertes gegen alle Feinde zu schützen, und im Papste verehrte man das geistliche Oberhaupt der gesamten abendländischen Kirche. Kaiser und Papst sollten sich berufen fühlen, „die christlichen Völker durch die Bande des Glaubens und des Rechtes zu einem Ganzen zu vereinigen". Ääiches! 2- Was nun Karl in dieser Beziehung tat, verdient noch heute Bewunderung, ja verschaffte ihm unvergänglichen Ruhm. Bei all den Maßnahmen, die er als Regent traf und in welchen er ein hervorragendes Organisationstalent entfaltete, leitete ihn der Gedanke, die königliche Gewalt zu befestigen und durch den rechten Gebrauch
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