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1. Vom ersten Auftreten der Germanen bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges - S. 57

1904 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 23. Die Bajuwarier. Die Agilolfinger. 57 mannen, nördlich (von der Oberpfalz bis zum Sachsenlande) die Hermunduren (Thüringer). Das Land, welches nach seinen jetzigen Bewohnern Bajnmarien (Bavaria, Bayern) genannt wurde, war reich an fruchtbaren Ebenen, grasreichen Matten und forderte zur Viehzucht auf; auch besaß es eine Reihe von befestigten Orten und römischen Ansiedelungen, aus welchen später die noch heute blühenden Städte erwuchsen: Augsburg (Augustaviudelicorum), Salzburg (Juvavutn), Regensburg (Castra Regina), Passau (Castra Batava), Wien (Vindobona). Von den Bajnwariern stammen die Altbayern und die deutschen Österreicher ab. — Um die Mitte des 6. Jahrhunderts suchten die Franken, welche schon die Alemannen unterworfen hatten, ihr Reich über die Donanländer auszudehnen ; die Bajuwarier annßten die O b e r h e r r s ch a f t der Franken anerkennen, durften aber ihr Land, ihre Gesetze und ihre Herzoge behalten (§ 14, 6). 2. Als geschlossenes und selbständiges Volk traten die Baju- ^'^^olfinger warier erst 554 in die Geschichte ein. Sie wählten einen Herzog, Garibald I. aus dem Geschlechte der Agilolfinger, und machten denselben zum obersten Richter im Frieden und zum obersten Anführer im Kriege. Die Agilolfinger bestimmten Regensburg zu ihrer Residenz und regierten bis 788 über Bayern. Der letzte Agilolfinger war Tassilo Ii. Wie seine Vorgänger, so strebte auch er nach Beseitigung der fränkischen Oberherrschaft. Um die Lehenspflicht gegen die Franken abzuschütteln, verband er sich mit Desiderins, dem König der Langobarden und Feind Karls des Großen. Desiderins verlor 774 Krone und Freiheit (§ 19, 2) und Tassilo mußte von neuem den Lehenseid schwören. Unbekümmert um diesen Schwur trat der Bayernherzog später in Verbindung mit den räuberischen Awaren, die von ihrem Wohnsitz zwischen Donau und Theiß öfters Einfälle in das Frankenreich machten. Infolgedessen wurde Tassilo 788 von einer Reichsversammlung in Ingelheim wegen Hochverrates abgesetzt und zum Tode verurteilt. Karl der Große milderte das Urteil, ließ Tassilo als Mönch einkleiden und in ein Kloster bringen. Die bayerische Herzogswürde wurde aufgehoben und das Land als Provinz dem Frankenreiche einverleibt (§ 19, 6). Fortan wurde Bayern von einem fränkischen Statthalter verwaltet, dem eine Anzahl von Gaugrafen unterstellt war. Enge mit ihm verbunden ward das Land zwischen Enns und Raab, das der große Frankenkönig den Awaren abnahm, zur Ostmark erhob und durch einen Markgrafen regieren ließ. 3. Die Agilolfingerzeit erlangte besondere Bedeutung durch die Einführung des Christentums in Bayern. Wohl wurden die ersten Keime der geoffenbarten Religion schon zur Zeit der römischen
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