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1. Vom ersten Auftreten der Germanen bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges - S. 72

1904 - Erlangen [u.a.] : Deichert
72 Iv. Vom Vertrag zu Verdun bis zum Ende des Interregnums. >1ä8rs.e" 5- Herauf unternahm er wieder einen Zug nach Italien, um seine Idee eines christlichen Weltreiches zu verwirklichen. Der junge Kaiser erlebte eine bittere Enttäuschung. Sowohl die Deutschen als auch die Römer wandten sich von ihm ab; erstere, weil sie in seinen Bestrebungen eine Gefahr für die deutschen Interessen erblickten; letztere, weil sie sich mit einer ihnen verhaßten Fremdherrschaft bedroht sahen. So im Herzen tief verwundet, starb er plötzlich in der Burg Paterno unweit Rom (1002). Seine Leiche wurde feinem Wuufche gemäß im Dom zu Aachen beigesetzt. 1002-1024.' 6. Nach einigen Streitigkeiten uifter den Fürsten^, und Großen des Reiches wurde Ottos Iii. nächster Blutsverwandter, Heinrich Ii. der Heilige (1002—1024), Sohn Heinrichs des Zänkers und Urenkel Heinrichs I., auf den Thron erhoben.' fiel ihm damit keine leichte Aufgabe zu. Das Ansehen Deutschlands war unter den beiden letzten Ottonen ziemlich erschüttert worden und im Innern des Reiches loderte ab und zu bei Herzogen und Grafen der Geist der Auflehnung empor. Doch Heinrich Ii. schien vermöge seiner Klugheit, Besonnenheit und Tatkraft der rechte Mann zur Wiederherstellung der wankenden Ordnung und zur Schirmung der Grenzen zu sein. Äs©eiaeenen 7. Im Osteu, in den Slavenländern, hatte der aufstrebende Polenherzog Boleslaw das Lehensverhältnis, das ihn an Deutschland knüpfte, gelöst, seine Herrschaft über Böhmen und Mähren ausgedehnt und er fnchte nun auch alles Land bis zur Elbe an sich zu reißen. Heinrich Ii. trat ihm entgegen. Nach langwierigen Kämpfen verzichtete Boleslaw auf Böhmen und Meißen. — Und wie im Osten, fo war im Süden, in Italien, das Streben nach völliger Losreißung von Deutschland erwacht. Angespornt durch die deutsch-feindliche Stimmung des Volkes, hatte sich der Markgraf Ardnin von Jvrea zum König von Italien aufgeschwungen. Dreimal erschien Heinrich Ii. jenseits der Alpen, um seine Rechte zu wahren. Es gelang ihm, Nord- und Mittelitalien zu unterwerfen. Auf dem zweiten Römer-' zuge empfing er vom Papste die Kaiserkrone und mit derselben den sog. Reichsapfel (eine goldene Kugel mit einem Kreuze), welcher ein Sinnbild seiner christlichen Weltherrschaft sein sollte. — Burgund. Im Südwesten wurde unter Heinrichs Ii. Regierung der Keim zu einer neuen Machterweiterung des Reiches gelegt. Der schwache, kinderlose König Rudolf Iii. von Burgund, das außer der westlichen Schweiz das Rhonetal bis zum Meere_htn umfaßte, bestimmte Hein-r i ch Ii., Sohn von Rudolfs Schwester, zu seinem Erben. Der trotzige burgundische Adel, der von der Verbindung mit dem deutschen Reich eine Schmälerung seiner schrankenlosen Freiheit fürchtete, widersetzte sich dieser Anordnung, konnte aber nicht verhindern, daß sich Heinrich durch einige Feldzüge die Erbfolge in Burgund sicherte.
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