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1. Vom ersten Auftreten der Germanen bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges - S. 82

1904 - Erlangen [u.a.] : Deichert
82 Iv. Vom Vertrag zu Verdun bis zum Ende des Interregnums. Städte Heinrich Iv. die Treue. Letzterer überschritt, nachdem er Kunde von den Vorgängen in Deutschland erhalten hatte, die Alpen, und eröffnete „den Kampf gegen die Räuber seines Thrones". Drei Jahre lang wütete der Krieg in deutschen Gauen. Der letzte Zusammenstoß der feindlichen Truppen erfolgte 1080 an der Elster. Rudolf von Schwaben wurde tödlich verwundet und verlor die rechte Hand. Das Volk betrachtete den Ausgang der Schlacht als ein „Gottesgericht". Auch Rudolf von Schwaben scheint dieser Ansicht gewesen zu sein; er soll die Äußerung getan haben: „Sehet, das ist die Hand, mit der ich meinem Könige Treue geschworen!" Heinrich Iv. übertrug Schwaben an einen ihm treu ergebenen schwäbischen Edlen, an Friedrich von Büren, dessen Geschlecht später von einer Burg der Rauhen Alp den Namen Hohen st anfen erhielt. 4. Inzwischen hatte Gregor Vii. abermals den Bann gegen Heinrich Iv. ausgesprochen. Diesmal jedoch hatte er nicht die beabsichtigte Wirkung. Der Gebannte zog mit Heeresmacht über die Alpen, erzwang sich nach mehrtägiger Belagerung Roms den Einzug in die Stadt und ließ sich von einem Gegenpapst die Kaiserkrone aufs Haupt setzen (1084). Gregor Vii. hatte sich in die Engelsburg geflüchtet. Schon wollte Heinrich einen Angriff auf die Burg machen, da erschien der Normanne Robert Guiscard, Herzog von Apulien und Calabrien, mit einem überlegenen Heer, rettete den Bedrängten und brachte ihn nach Salerno in Unterttalien. Gregor Vii. nahm den Bann nicht zurück und hielt unerschütterlich fest an allen Maßregeln, die er im Jntereffe der Kirche für heilsam und notwendig erachtet hatte. Er starb 1085. Seine letzten Worte waren: „Ich liebte die Gerechtigkeit und haßte das Unrecht: darum sterbe ich in der Verbannung." ^emu%näenmt,f 5. Mit Gregor Vii. hatte Heinrich seinen mächtigsten Gegner Söhnen, verloren. Wenn er sich aber der Hoffnung hingab, es werde nun der längst vermißte Friede für das deutsche Reich anbrechen, so mußte er eine bittere Enttäuschung erfahren. Die Nachfolger Gregors erneuerten den Bann. Viele Große lehnten sich wiederholt gegen den Kaiser auf und wählten Gegenkönige. Endlich ergriffen sogar Heinrichs Söhne die Partei der Feinde und erfüllten das Herz des Vaters mit tiefer Trauer und zehrendem Gram. Zuerst erhob sich Konrad und nach dessen Tod schritt auch sein jüngerer Bruder Heinrich, dem der alte Kaiser sein ganzes Vertrauen zugewandt hatte, zum Abfall (1104). Ein blutiger Bruderkrieg wütete an der Donau und am Rhein und erinnerte an die trüben Zeiten Ludwigs des Frommen. Der ruchlose Sohn nahm den Vater gefangen und nötigte ihn zu einer förmlichen Abdankung. Heinrich Iv. entkam aus der Haft, floh nach Lüttich und rüstete, unterstützt von den ihm treu ergebenen Städten, aufs neue zum Krieg. Aber mitten in der Vorbereitung zum unnatürlichen
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