1904 -
Erlangen [u.a.]
: Deichert
- Autor: Griebel, Heinrich
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt, Mittelschule
- Regionen (OPAC): Bayern
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
92 Iv. Vom Vertrag zu Verdun bis zum Ende des Interregnums
und^Äufftand^inrittern umstellten Peterskirche die Kaiserkrone (1155). Als die
3idm- Römer davon Kunde erhielten, loderte in ihnen der Zorn hell empor. Es kam zu einem blutigen Aufstand in den Straßen. Derselbe wurde aber durch das entschiedene Eingreifen Heinrichs des Löwen, der dabei dem Kaiser das Leben rettete, niedergeschlagen, e) Rückzug. Mangel an Lebensmitteln, sowie eine im Heere ausgebrochene
Seuche nötigten zum Rückzug nach Deutschland. Auf dem ganzen Wege durch Italien hatte der Kaiser unter der Tücke versteckter und
offener Feinde zu leiden. In den Engpässen des Etschtales, wo auf
der einen Seite der reißende Strom dahinstürmt, auf der anderen senkrechte Wände den Weg einengen (Berner Klause), lauerten auf steiler Felseuhöhe räuberische Veroneser im Einverständnisse mit den
Mailändern auf das deutsche Heer. Sie forderten schimpfliche Los-kaufuug oder drohten mit Vernichtung. Da befreite Otto von
Wittelsbach durch aufopfernde Treue, Entschlossenheit und Tapferkeit den Kaiser aus seiner Bedrängnis.
Behung 4. Nach seiner Ankunft in Deutschland veranlaßte der Kaiser den
«^Heinrich den Herzog Heiurichjasomirgott (Bruder des inzwischen verstorbenen Leopold von Babenberg, dem Konrad Iii. Bayern verliehen hatte), auf Bayern zu verzichten. Friedrich belehnte damit 1156 Heinrich Den Löwen. Nun war die ganze welfische Macht in der Ausdehnung, die sie unter Heinrich dem Stolzen hatte, wieder vereinigt
' (Sachsen und Bayern). Der Streit zwischen Welfen und Hohenstaufen
war beigelegt und Friedrich I. pries den Tag der Versöhnung. Um
" ~*t Heinrich Jasomirgott zu entschädigen, erhob Friedrich I. die bisherige ^5? ^ ^-^Bayerische Ostmark (d. i. das Land nid der Enns), die noch um das Land ob der Enns vergrößert wurde, zu dem erblichen H erzog -nrtum Österreich und übertrug dieses an den Babenberger. Das neue Staatswesen sollte für die weitere Geschichte unseres Vaterlandes f'^Tboit der allergrößten Bedeutung werden.
^ Saiten“* 5. 1158 unternahm der Kaiser mit einem stattlichen Heer seinen
^8-1162. zweiten Zug nach Italien. Verschiedene Vorkommnisse, wie Bündnis zwischen Piacenza, Verona, Breseia mit dem widerspenstigen Mailand, Vergewaltigung einiger dem Kaiser treugebliebenen Plätze, hatten ihm denselben als eine Notwendigkeit erscheinen lassen. Abermals hielt er einen deutsch-italienischen Reichstag auf den R o n c a l i s ch e n Feldern. Es sollte hier einmal die kaiserliche Obergewalt auf fester unerschütterlicher Rechtsgrundlage aufgebaut und damit jeder Willkür ein Ende gemacht werden. Zu diesem Zwecke beauftragte Friedrich I. eine Kommission, welche aus den berühmtesten Juristen der aufblühenden Universität Bologna und aus Abgeordneten der Städte gebildet war, ^kaiserlichen^ dem Kaiser über die Lombardei zustehenden Hoheitsrechte zu Hoheitsrechte, prüfen und endgültig festzustellen. Nach den Beschlüssen derselben