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1. Vom ersten Auftreten der Germanen bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges - S. 134

1904 - Erlangen [u.a.] : Deichert
134 V. Von Rudolf von Habsburg bis zu Karl V. Wahl Sigismunds. Konzil zu Konstanz 1414—1418. § 50. Sigismund 1410—1437. 1. Nach Ruprechts Tod traten drei Bewerber um die ziemlich entwertete Krone auf und zwar alle aus dem luxemburgischen Hause: Wenzel, der noch immer nicht in seine Absetzung gewilligt hatte, sein Vetter Jo st von M ähren und Sigismund, der Bruder Wenzels. Sigismund vereinigte eine gewaltige Hausmacht unter seinem Zepter; er war Kurfürst von Brandenburg, Erbe Böhmens und durch seine Heirat mit einer ungarischen Prinzessin auch König von Ungarn. Dem klugen und reichstreuen Burggrafen von Nürnberg, Friedrich Vi. von Hohenzollern, gelang es, die meisten Stimmen auf ihn zu lenken. 2. Sigismund wandte zunächst seine ganze Aufmerksamkeit den kirchlichen Wirren zu. Es war ihm ein Hauptanliegen, die für das religiöse und sittliche Leben verderbliche Spaltung zu beseitigen und die mit immer mehr Nachdruck ausgesprochene Forderung nach einer „Reformation der Kirche an Haupt und Gliedern" zu erfüllen. In dieser Absicht bewog er den Papst Johann Xxiii., eine allgemeine Kirchenversammlung nach Konstanz zu berufen. Dieselbe kam 1414 zu stände und dauerte bis 1418. Es war die glänzendste und zahlreichste Kirchen- und Fürstenversammlung des Mittelalters. Fast aus allen Ländern der abendländischen Christenheit strömten die kirchlichen und weltlichen Würdenträger mit ihrem prunkvollen Gefolge in die kleine Bodenseestadt. Das Konzil nahm alsbald die Lösung seiner nächsten Ausgabe in Angriff: Beseitigung des Schismas. Sie gelang. Nachdem es den Grundsatz aufgestellt hatte, daß das Konzil über dem Papste stehe, wurden zwei der Päpste abgesetzt, einer zur Abdankung veranlaßt und statt ihrer dann ein Italiener als Martin V. auf den päpstlichen Stuhl erhoben. Allein zur gründlichen Besserung der kirchlichen Zustände, die hauptsächlich von den Deutschen gefordert wurde, kam es nicht. Mehr auf Sicherung der päpstlichen Gewalt als auf Befriedigung des allgemein gefühlten Bedürfnisses bedacht, schloß Martin V. mit den einzelnen Nationen Sonderverträge (Konkordate) ab, durch welche er zwar einige Mißstände bei Besetzung der Kirchenämter abstellte, eine durchgreifende Reform aber — die wichtigste Aufgabe des Konzils — nicht versuchte. 3. Eine besondere Wichtigkeit erlangte das Konzil durch die Verurteilung des Johann Hns. Hus war ein redegewaltiger Prediger in Prag und Theologieprofefsor an der dortigen Universität. Angeregt durch die in England verfolgten Schriften der Oxforder Theologen Wiel es, besprach er in der freimütigsten Weise die in der Kirche herrschenden Zustände. Dabei offenbarte er Grundsätze und Ansichten,
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