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1. Vom ersten Auftreten der Germanen bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges - S. 185

1904 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 70. Vom Abfall des Kurfürsten Moritz u. s. w. 185 Truppen nach Willkür in den süddeutschen Gauen Hausen. Den seiner Kurwürde entkleideten und seines Landes beraubten Johann Friedrich von Sachsen und den Landgrafen Philipp vonhessen führte er immer als Gefangene wie im Triumphzuge mit sich und gab sie nicht selten den Roheiten seiner spanischen Soldaten preis. 2. Durch den unbesonnenen Mißbrauch seiner überlegenen Macht machte sich Karl V. bei Protestanten und Katholiken in gleicher Weise verhaßt. Allmählich regte sich eine nationale Opposition gegen seine Pläne, eine Opposition, welche selbst sein Bruder Ferdinand unterstützte. Die Seele derselben war Moritz von Sachsen, dessen selbstsüchtiger Politik der Kaiser seine Machtstellung in Deutschland zu verdanken hatte. Moritz fürchtete eine Verkümmerung der Rechte und Freiheiten der Fürsten durch des Kaisers rücksichtslose Politik; zudem wankte in seinem eigenen Lande der Boden unter seinen Füßen, da in den Landständen und im Volke große Erbitterung ob seines Verhaltens im Schmalkaldischen Kriege herrschte; endlich mochte ihn der ihm von seinen Glaubensgenossen gemachte Vorwurf beunruhigt haben. 3. Unter solchen Umständen faßte Moritz den Entschluß, die durch seinen Verrat verursachten Schädigungen durch einen neuen Verrat wieder gut zu machen. Der Kaiser selbst bot ihm Gelegenheit zur Ausführung desselben. Das feste Magdeburg hatte sich dem Interim nicht unterworfen. Nach wie vor gewährte es den evangelischen Predigern eine Freistätte. Um es zu beugen, verhängte der Kaiser die Reich sacht über die Stadt und beauftragte Moritz von Sachsen, dieselbe zu vollziehen. Mit Heeresmacht zog dieser vor die Wälle der Festung und eröffnete den Kampf, den er bis zum Herbst 1551 fortsetzte. Aber gerade vor den Mauern Magdeburgs schloß er mit verschiedenen protestantischen Fürsten (Brandenburg, Mecklenburg und dem Sohne des Landgrafen Philipp) ein gegen den Kaiser gerichtetes Bündnis. Ferner traf er ein verhängnisvolles und verdammenswertes Abkommen mit dem französischen König Heinrich Ii., dem Nachfolger Franz' I., des Inhaltes, daß dieser sich verpflichtete, den verbündeten Fürsten Hilfsgelder zu senden, die Fürsten dagegen es gestatteten, daß er die französisch redenden Reichsstädte Metz, To ul und Verdun unter seine Herrschaft bringe. Hierauf gewährte Moritz der Stadt Magdeburg eine günstige Kapitulation (1551); allein auch jetzt noch behielt er sein Heer beisammen und im Frühjahr 1552 brach er von Erfurt auf, zog in Eilmärschen nach Süddeutschland und erstürmte bald darauf die Ehreuberger Klause, um von hier aus nach Innsbruck, dem Aufenthaltsort des Kaisers, vorzudringen und „den Fuchs in feiner Höhle aufzusuchen". Gleichzeitig fielen die Truppen Heinrichs Ii., in dessen Solde jetzt Schärtlin von Burtenbach diente, in Lothringen ein und entrissen Metz, Toul und Verdun dem Nationale Opposition Abfall des Kurfürsten Moritz 1551. a) Belagerung Magdeburgs. b) Bündnis qeqen den Kaiser. c) Zug nach Innsbruck.
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