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1. Geschichte für die Mittelschulen der Stadt Frankfurt am Main - S. 169

1906 - Frankfurt a.M. : Neumann
169 V. Friedrich Wilhelm, der Groe Kurfürst. \6wx688, 1. Die Jugend Friedrich Wilhelms. Friedrich Wilhelm, den die Nachwelt den Groen Kurfrsten nennt, wurde am 6. Februar 1620 in Berlin geboren. Seine fromme Mutter Elisabeth Charlotte leitete die erste Erziehung des Prinzen. Sie gab ihm die Lehre, Gott vor allem und seine Untertanen zu lieben, das Laster aber zu hassen, dann werde Gottes Beistand seinen Thron befestigen. Treffliche Lehrer unterrichteten ihn in den Wissenschaften, und bald machte der beraus fleiige Prinz glnzende Fortschritte. Uber dem Lernen wurden die ritterlichen bungen keineswegs vergessen, und auch in diesen zeichnete er sich ans. Dann begab er sich fr zwei Jahre nach Pommern an den Hof der Gemahlin Gustav Adolfs, seiner Tante. Schon im fnf-zehnten Lebensjahr bezog er in Begleitung seines Erziehers die Univer-sitt Leeden in Holland. Darauf verbrachte er mehrere Jahre zu Slrnheinram Hose seines Grooheims, des Prinzen von Oranien, welcher Statthalter der Niederlande war und dessen Geschlecht aus Nassau stammt. Dieser Aufenthalt in Holland hatte fr den jungen Hohenzoller groe Bedeutung. Der Prinz von Oranien war das Muster eines Kriegs, und Staatsmannes, das kleine Holland ein Musterstaat mit fleiigen Brgern. Friedrich Wilhelm sah hier, welche gewaltigen Vorteile die Lage eines Staates am Meere bringen kann, da sie den Unternehmungsgeist der Bewohner weckt und ihre Tatkraft sthlt. . Diese Jugendeindrcke wirkten bestimmend fr fein ganzes Leben. Welch ein Gegensatz, als er aus diesem blhenden Lande in die Heimat zurckkehrte! berall die Greuel der Verwstung, Not und Elend I Der Bater sa im fernen Preußen und berlie Brandenburg seinem Schicksal; Schweden und Kaiserliche hausten dort unmenschlich; die Hauptstadt Berlin zhlte statt 20000 nur noch 6000 Einwohner, die in halbverfallenen Hnsern wohnten. Er wollte trotz seiner Jugend eingreifen, aber der Bater verhinderte es. 2. Erste Regierungszeit. Im Jahre 1640 trat Friedrich Wilhelm die Regierung an. Wohl nie hat ein Fürst die Verwaltung seines Landes unter schwierigeren Verhltnissen bernommen als Friedrich Wil-Helm, und dabei zhlte er noch nicht zwanzig Jahre. Er war wirklich ein Herrscher ohne Land, ein Kurfürst ohne Macht, ein Erbe ohne Erbteil". Allein er verzagte nicht. Sein Wahlspruch lautete: Gott meine Strke!" Mit Ein-ficht und Kraft ging er im Vertranen auf Gottes Hilfe an seine schwere Ausgabe. Zunchst mute der Kurfürst Herr im Lande werden.
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