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1. Geschichte für die Mittelschulen der Stadt Frankfurt am Main - S. 216

1906 - Frankfurt a.M. : Neumann
216 Xv. Die Wiedergeburt j)reus;ens. Tiefer als durch den Frieden zu Tilsit konnte Preußen kaum fallen; aber die Trbsal erwies sich als eine heilsame Heimsuchung. Die Tage des Unglcks Batten gezeigt, da es nur besser werden knne, wenn man selbst besser werde; dafr sollten nun alle Krfte angespannt werden. 1. Die Tilgung der Kriegsschuld. Zunchst galt es, Geld zu schaffen, um die Frai^osen aus dem Lande zu bringen. Da gab die knig-liche Familie das schnste und nachahmenswerteste Beispiel. Viele kost-bare Sachen, auch die Juwelen der Knigin wurden veruert. An der kniglichen Tafel ging es so einfach zu wie an der eines gewhnlichen Brgers. Der König lie sogar mehrere von seinen Gtern verkaufen. Durch die groe Sparsamkeit am Hofe, die im ganzen Lande nachgeahmt wurde, gelang es bald, einen bedeutenden Teil der ungeheuren Summe zu decken; zur unbeschreiblichen Freude aller rckten im Dezember 1808 wieder preuische Truppen in Berlin ein. 2. Die Stein-Hardenbergschen Reformen. a) Steins Persn-lichkeit. An die Spitze der Verwaltung des zusammengebrochenen Staates hatte der König bald nach dem Tilsiter Frieden den Freiherrn von Stein berufen. Der Freiherr vom und zum Stein stammte aus einem alten reichsritterlichen Geschlechte und war zu Nassau an der Lahn geboren. Er trat in preuische Dienste und wurde wegen seines groen Eifers und seines seltenen Talentes 1804 Minister. Sein klarer Verstand hatte die Schwchen und Mngel des Staatswesens erkannt, und seine Offen-Herzigkeit und Ehrlichkeit veranlaten ihn, dem König gegenber kein Hehl daraus zu machen. Als nun das Unglck hereinbrach, forderte er energisch die nderung in wichtigen Dingen. Da erzrnte sich der König der den widerspenstigen, trotzigen, hartnckigen und ungehor-samen Staatsdiener" und entlie ihn. Aber nach dem Tilsiter Frieden erkannte der Herrscher seine Bedeutung und berief ihn an die Spitze des Staates. Stein fetzte sofort feine ganze Kraft daran, im Verein mit dem Könige Preußen einer glcklicheren Zeit entgegenzufhren. Auf dem Burgberge bei Nassau steht ein Denkmal von ihm mit der be-zeichnenden Inschrift: Des Guten Grundstein, des Bsen Eckstein, der Deutschen Edelstein". Dieser ausgezeichnete Mann stellte sich die Aufgabe, in dem preuischen Volke einen echt religisen und vaterlndischen Geist zu erwecken. Bevor der entscheidende Kampf gegen den Unter-drcker gewagt werden konnte, muten erst Mut, Selbstvertrauen und Opferwilligkeit zurckkehren. Das erreichte Stein durch eine weise und gerechte Gesetzgebung. Freilich stand dieser herrliche Mann nicht lange an der Spitze des Staates und konnte seine
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