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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 26

1889 - München : Franz
26 Theodorich der Groe um 500. in lateinischer Sprache beschrieb (ein Werk, das freilich nur in einem Auszug des Jordauis erhalten ist). Die berhmten Bauwerke Italiens aus der Zeit der rmischen Herrschaft nahm Theodorich unter seinen ausdrcklichen Schutz und suchte in dieser Hinsicht den frheren Be-Herrschern Italiens nach Krften gleichzukommen. So erbaute er in seiner Residenz -Ravenna die prchtige Apollinariskirche und errichtete sich daselbst einen Palast und ein noch vorhandenes turmartiges Grab-denkmal. Als er 500 Rom besuchte, erfreute er nach Art der alten Imperatoren das Volk durch Abhaltung von Zirkusspielen wie durch Getreidespenden. uere Politik Wenn so Theodorich in den Grundstzen seiner inneren Politik vor Theodorichs. aflem eine Vershnung der bisher feindlichen Rmer und Goten be-zweckte und die Werke des Friedens pflegte, so diente auch seine uere Politik demselben Hauptziele, der Erhaltung des Friedens. Er wnschte sehnlichst, da alle während der Vlkerwanderung neu entstandenen germanischen Reiche in aufrichtiger Freundschaft zu einander stnden und gab zur Verwirklichung dieses Planes die Prinzessinnen seines eigenen Hauses an die Könige der Wandalen, Westgoten, Burgunder und Thringer, wie er selbst eine frnkische Prinzessin zur Gemahlin nahm. Diese ihm verschwgerten Fürsten ermahnte er in hufigen Briefen zu fortwhrender Eintracht und geno bei ihnen auch einigermaen das patriarchalische Ansehen eines obersten Schiedsrichters und Friedensstifters. Nur der wildeste unter jenen Knigen, Chlodwig, kreuzte fters eigen-willig die Plane Theodorichs (so da dieser die Alemannen in den Hoch-alpen und die Westgoten in Septimanien unter seinen Schutz nehmen mute). Die Erklrung zu dieser durchaus friedlichen Politik Theodorichs liegt nicht blo in seiner Achtung vor den friedlichen Werken der Kultur, fondern vor allem in der richtigen Erkenntnis, da den eben erst auf den Trmmern des westrmischen Reiches entstandenen germanischen Reichen eine gemeinsame Gefahr von Seite des ostrmischen Reiches drohe. Die Kaiser von Byzanz betrachteten sich nmlich seit dem Untergange des westrmischen Reiches als die rechtmigen Erben aller einst hiezu gehrenden Lnder, und nur die Ohnmacht des byzantinischen Reiches hielt sie ab, solche Ansprche mit Waffengewalt zu verwirklichen. Gegeir emeit_ solchen immerhin mglichen Versuch wnschte Theodorich alle germanischen Reiche in ein groes Schutz- und Trutzbndnis zu gemeinsamer Abwehr zu sammeln. Zugleich schwebte ihm schon eine Art von euro-pischem Gleichgewicht" vor; wenigstens wollte er nicht dulden, da ein Reich ans Kosten der anderen sich bermig vergrere, eine Gefahr, die damals vor allem vom Frankenreich Chlodwigs her drohte. Dietrich von Nach alledem kann es uns nicht wundern, da Theodorich als der Bern. grte Germane der ganzen Vlkerwandernngsepoche von der Geschichte den Beinamen des Groen erhalten, wie da die deutsche Heldensage ihn das ganze Mittelalter hindurch uicht vergessen hat. Hier erscheint er unter dem Namen Dietrich von Bern') unter manchen mythischen, an Donar erinnernden Zgen. Die Rmer freilich, die in ihm vor x) Im Nibelungenliede nimmt er eine ganz seiner historischen Gestalt entsprechende,, vermittelnde, friedenstiftende Stellung ein.
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